Gestapo-Zentrale im Stadthaus: Erinnerungskonzept des Senats scheitert

Wie jetzt bekannt wurde, steht die Buchhandlung LESESAAL im Stadthaus vor dem Aus und damit auch das Ende des erinnerungspolitischen Konzept des Senats bevor.

Dazu Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Hier passiert, wovor die Verbände und wir immer gewarnt haben: Durch die Schließung der Buchhandlung bricht der so genannte Dreiklang, den der Senat als angemessenes Erinnerungskonzept verkaufen wollte, auseinander. Und wie geht’s jetzt weiter? Bleiben Gedenkort und Ausstellungsfläche bis auf Weiteres geschlossen? Wer ist jetzt zuständig? Hat die Kulturbehörde einen Plan B? Wir werden dazu eine Anfrage stellen müssen. Wenn der Senat auf all diese Fragen keine Antwort hat, ist er im Stadthaus erinnerungspolitisch krachend gescheitert“.

Wie der Beirat zum „Geschichtsort Stadthaus“ in seinem Abschlussbericht betont, konnte auf der knappen Gewerbefläche im Stadthaus durch die Kombination aus Buchhandlung, Café und Ausstellung „die fachlich wie erinnerungspolitisch gewünschte Gestaltung des Ortes nur mit erheblichen Defiziten realisiert werden.“ Norbert Hackbusch„Nachdem der Senat den Gedenkauftrag in private Hände gegeben hatte, kann er nun den Empfehlungen des Beirats folgen und sich die Verantwortung zurückholen. Jetzt besteht die Möglichkeit, auf der gesamten Fläche einen öffentlich betriebenen Dokumentations- und Erinnerungsort einzurichten – und zwar gemeinsam mit den Verbänden. Wir erwarten vom Senat, dass er diese Chance nutzt, um die Fehler der Vergangenheit wenigstens ein Stück weit auszubügeln.“