Betteln und Musizieren: HVV kassiert fast 50.000 Euro Bußgelder

Mehr als 1.240-mal hat der Hamburger Verkehrsverbund im Jahr 2020 ein Bußgeld wegen Betteln und Musizieren in den U- und S-Bahnen erhoben. Die dadurch erzielten Einnahmen belaufen sich auf insgesamt 49.640 Euro. Beschwerden übers Betteln und Musizieren durch andere Fahrgäste gab es im gleichen Zeitraum hingegen nur 139-mal. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor (Drs. 22/3650).

„Betteln ist Ausdruck einer extremen Notlage und macht die Armut in der Stadt erst sichtbar. Die Menschen tun dies in der Regel, weil sie darauf angewiesen sind und keine anderen Einkünfte haben. Die Corona-Pandemie hat ihre Situation allein dadurch verschärft, dass weniger Menschen in der Innenstadt unterwegs sind und somit seltener Geld gegeben wird“, erklärt Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Wie es aussieht, scheinen sich nicht mal viele Menschen am Betteln in den Bahnen zu stören. Hier nimmt man das Geld wirklich von den Falschen.“