Das ist doch wohl das Mindeste: Festanstellung von Minijobbern!

Nach einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gehören Minijobber:innen zu den Hauptverlierer:innen der Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt. Demnach lag die Zahl der geringfügig Beschäftigten im Juni um zwölf Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.

Nach dem Quartalsbericht der Minijob-Zentrale von gleichen Zeitraum haben in Hamburg die Minijobs mit einem Rückgang von 15,6% im gewerblichen Bereich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Einbruch erlitten, der deutlich über dem des Bundesdurchschnitts liegt. Nur Berlin übertrifft diesen Rückgang noch mit 17%. In den Privathaushalten war der Rückgang in Hamburg mit 4,9% geringer – aber auch hier lag er über dem Bundesdurchschnitt von 3,4%.

Dazu Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Dieser Einbruch bei den Minijobs trifft genau diejenigen am härtesten, die oft vorher schon gerade so über die Runden kamen. Gleichzeitig bekommen sie keinerlei Kompensation wie Kurzarbeiter-  oder Arbeitslosengeld. Es wird gerade in der Krise deutlich, dass prekäre Arbeitsverhältnisse ein hohes soziales Risiko für die Gesellschaft sind. In immer mehr Branchen werden Fachkräfte händeringend gesucht, gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen oft so, dass es keine sichere Perspektive für die Beschäftigten gibt. Damit die Leute auch für schlechte Zeiten und das Alter vorsorgen können, brauchen wir bessere Löhne und Arbeitsbedingungen“.

David Stoop, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion, ergänzt: „In der pandemiebedingten Krise am Arbeitsmarkt wird deutlich, wie überfällig eine Reform der Minijobs ist. So ist eine Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Jobs das Mindeste, was Hamburg als Arbeitgeber tun kann. Zudem müssen die Jobs arbeitsrechtlich gleichgestellt werden, d.h. dass auch für sie ein Anspruch auf Entgeltzahlung im Krankheitsfall sowie ein regulärer Urlaubsanspruch gelten soll.“