Elbphilharmonie: Poker statt Klassik – Hochtief bekräftigt Verspätung, die Stadt den planmäßigen Eröffnungstermin

Über die Frage, wann die ersten harmonischen Töne in der Elbphilharmonie erklingen werden, pokern die Beteiligten munter weiter. Heute ist der Baukonzern Hochtief weiter in die Offensive gegangen und hat die Verzögerungen bei der Fertigstellung der Elbphilharmonie bekräftigt. Der Große Saal wird nicht fristgerecht fertig, das Eröffnungskonzert wird nicht wie geplant stattfinden können. Senatorin Prof. Dr. Karin v. Welck geht hingegen von einer planmäßigen Eröffnung aus und geht „zuversichtlich“ in die Verhandlungen.

Norbert Hackbusch, kulturpolitische Sprecher der Fraktion und Vorsitzender des Kultur¬ausschusses, erklärt dazu:  „Es ist zu hoffen, dass es sich dabei um Verhandlungstaktik handelt, wenn Hochtief die verspätete Eröffnung als unvermeidlich präsentiert. Aber die Erfahrung lehrt uns bisher, dass Hamburg ein schlechter Verhandlungspartner und inkompetenter Projektmanager ist. Dass nach der Verdreifachung des Preises und dem Verspechen der Senatorin, dass nun aber doch endlich 95% durchgeplant seien und nichts mehr passieren könne, weitere Nachforderungen und Bauverzögerungen angekündigt werden, verstärkt meine Zweifel an der Seriosität der Baufirma und der Kompetenz des Senats“, erklärt Norbert Hackbusch.

Diese Entwicklungen bestätigen immer wieder die Befürchtungen der LINKEN, dass in der Grundkonzeption des Hauses das Problem für die Kostenexplosion der Elbphilharmonie steckt und wir dementsprechend bis zur Fertigstellung weitere negative Überraschungen zu erwarten haben.

Die Fraktion hat bereits im Juli 2009 darauf hingewiesen, das schwerwiegende Probleme mit dem Großen Saal bestehen, die zu erwartenden Kostenanforderungen noch nicht ermittelt sind und selbst der Senat damals davon ausging, dass die Kostenplanungen in diesem Bereich nicht eingehalten werden können.