Fahrradfahren in Hamburg: Investitionen dringend nötig

Auch die jüngsten jubelnden Veröffentlichungen des Hamburger Senats zum Erfolg des Stadtrads können kaum übertünchen, was die eigentliche Problemlage ist: „Hamburgs Fahrradwege sind eine totale Katastrophe.“

„Entweder nicht vorhanden, plötzlich endend, im schlechten Zustand oder zugeparkt“, kritisiert Joachim Bischoff, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der LINKEN.

„Dem klimafreundlichen Mobilitätswillen der Bevölkerung das Rad zu nutzen, wird die Verkehrspolitik des Senats in keiner Weise gerecht. Auch die verkündeten Neuprogrammierungen der Ampelschaltungen sind im Grunde nur eine längst fällige Maßnahme, die den Senat finanziell nicht groß was kostet, jedoch die eigentlichen Probleme der Radfahrer nicht löst.“

Im europaweiten Vergleich hinkt Hamburg hinterher: Während hier gerade mal 10 Millionen Euro für den Radverkehr investiert werden, sind es beispielsweise in Kopenhagen 131 Millionen. Damit ist es gelungen den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen auf 36 Prozent zu steigern und es sind immerhin 50 Prozent als Ziel anvisiert. In Hamburg sind es zurzeit gerade mal 12 Prozent. „Hamburg muss mehr Geld für den Radverkehr in die Hand nehmen. Der Ausbau der Fahrradwege und die Einrichtungen durchgehender, eigener Fahrradspuren auf den Straßen sind längst überfällig und müssen ernsthafte Ziele der Hamburger Verkehrspolitik werden. Immerhin, so haben Verkehrsexperten errechnet, erspart jeder gefahrene Fahrradkilometer der Gesellschaft 30 Cent, wohingegen jeder gefahrene Autokilometer 10 Cent Allgemeinkosten verursacht“, kommentiert Joachim Bischoff abschließend.