Forum Tideelbe: Flutschutz-Maßnahmen nicht ohne Beteiligung umsetzen!

Das Forum Tideelbe hat die Ergebnisse der Machbarkeitsstudien zur Wirkung von tideverändernden Maßnahmen auf die Elbe veröffentlicht. Dazu sagt Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Gerade in den letzten Jahren ist der Tidenhub gestiegen, die Trübung der Elbe und die Lebensbedingungen etwa für die Fische haben sich weiter verschlechtert. Egal wie es mit der Elbvertiefung weitergeht: Neuen Flutraum zu schaffen ist sinnvoll. Allerdings haben alle Öffnungsvorhaben ihre Probleme. Deshalb ist ein breiter Beteiligungsprozess unbedingt notwendig. Nichts zu tun wäre aber die schlechteste Möglichkeit für die Elbe.“

Theresa Jakob, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Bezirksversammlung Mitte: „Der Tidenhub soll allein in den letzten sechs Jahren nochmals um 14 Zentimeter gestiegen sein. Dieser Trend wird sich durch die weitere Ausbaggerung der Elbe verstärken und dadurch beispielsweise auch der Druck auf die Außenmauern der Speicherstadt weiter wachsen. Durch Tideraumbereitstellung an der Süderelbe können diese Folgen hoffentlich vermindert werden. Dabei sollten aber auch die anderen Elbanrainerbezirke wie Altona, Harburg und Bergedorf einbezogen werden.“

Kerstin Fremder-Sauerbeck, Mitglied für Die LINKE im Regionalausschuss Finkenwerder: „Wenn richtig ist, dass die Alte Süderelbe in absehbarer Zeit trocken zu fallen droht, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Es bleiben trotzdem viele Fragen, beispielsweise zu den Auswirkungen einer Öffnung auf die Phosphatablagerungen im Schlick. Ich wünsche mir eine breite Beteiligung der Finkenwerder.“

Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Noch bevor auch nur ein einziges Projekt des Forums Tideelbe umgesetzt wird, sollen weitere Hafenbecken zugeschüttet und damit erneut Flutraum vernichtet werden. Widersinniger kann es nicht laufen. Wir fordern ab sofort und bis auf weiteres ein Moratorium.“