Late-night-shopping am 28.11.2009 im Pheonix-Center, was zu viel ist, ist zu viel!

Die Beschäftigten in den Geschäften des Phoenix-Centers sind rund ums Jahr jeden Tag außer Sonntags von 9:30 Uhr bis 20 Uhr für ihre Kunden da. An zwei verkaufsoffenen Sonntagen zusätzlich von 13 bis 18 Uhr. Das mit Kindern, einem normalen Sozialleben und eigenen Freizeitbeschäftigungen und sei es auch nur gesundheitlich notwendige sportliche Betätigung zu verknüpfen, ist schon jetzt sehr schwer.

Damit nicht genug, sollen die Geschäfte im Phoenix-Center auf Veranlassung des Centerbetreibers anlässlich von „Late-Night-Shopping-Events“ auch noch mehrmals im Jahr ihre Öffnungszeiten bis 24 Uhr ausdehnen. So auch am 28.11.2009 und unter anderem im nächsten Jahr am Vorabend des ersten Mai.

Elisabeth Baum, wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und selbst im Einzelhandel tätig erklärt dazu:

„So geht es nicht weiter. Hier wird zu Lasten der Gesundheit und des Privatlebens der Beschäftigten versucht, den ohnehin schon stark aufgeweichten Ladenschluss völlig zu marginalisieren. Dabei ist vielfach nachgewiesen, dass das wirtschaftlich nicht funktioniert, da längere Öffnungszeiten den Umsatz nicht steigern. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Im Sinne der Beschäftigten ist aber nicht egal, zu welcher Zeit das passiert. Ein gesundes Sozialleben, eine befriedigende Partnerschaft und die nötige Beschäftigung mit den Kindern ist sehr schwer möglich, wenn sie erst um ein oder zwei Uhr nachts todmüde ins Bett fallen. Dass Nachtarbeit ‚grundsätzlich für jeden Menschen schädlich‘ ist, hat nicht nur das Bundesverfassungsgericht bereits seit langem festgestellt.“

Der über immer längere Ladenöffnungszeiten ausgetragene Wettbewerb im Einzelhandel schadet der Vielfalt der Geschäfte, da immer mehr kleinere inhabergeführte Geschäfte angesichts der von den großen Discountern vorgegebenen Bedingungen die Segel streichen müssen. So vernichtet man Arbeitsplätze, die gerade in Krisenzeiten dringend gebraucht werden.

Elisabeth Baum kommt zu dem Schluss: „Man selbst ist sicher auch mal der Versuchung erlegen, wegen der eigenen Arbeitszeiten seinen Einkauf erst in den Abendstunden zu erledigen. Aber mit Rücksicht auf die Beschäftigten sicher nicht in der Nacht oder am Sonntag.“