Obwohl inzwischen über 57.000 Menschen die Petition von Hinz&Kunzt unterschrieben haben, will Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) weiterhin das Winternotprogramm für Obdachlose nicht ganztägig öffnen. Hunderte Obdachlose müssen daher trotz der Kälte jeden Morgen die Unterkünfte verlassen, lediglich Kranke sollen nun auch tagsüber bleiben dürfen. „Es ist völlig unverständlich, dass die Sozialsenatorin hart bleibt und die berechtigte Forderung nach einer ganztägigen Öffnung trotz der enormen Unterstützung aus der Stadt nicht umsetzt“, kritisiert Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Für die obdachlosen Menschen bedeutet das, weiterhin von 9 bis 17 Uhr in der Kälte ausharren zu müssen. Die angekündigte Eröffnung einer weiteren Tagesaufenthaltsstätte in Hammerbrook und die abwechselnde stundenweise Öffnung von über die ganze Stadt verteilten Tagesaufenthaltsstätten werden daran kaum etwas ändern.“ Denn in der Regel seien die Tagesaufenthaltsstätten überfüllt, viele Menschen würden deshalb abgewiesen.

„Die Sozialbehörde sollte sich ihre absurden Argumente gegen die Öffnung am Tag sparen und endlich das Winternotprogramm tagsüber offen lassen“, fordert Özdemir daher erneut. Neben der Fraktion DIE LINKE unterstützen auch unter anderem Diakonie, Caritas und SoVD diese Forderung.