Lernferien: Große Erwartungen? Kleiner Ertrag

Diese Woche beginnen die „Lernferien“ – zusätzliche Unterrichtsstunden besonders an Schulen in sozial belasteter Lage. Nach dem Willen der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) sollen zehn Prozent der Schüler_innen diese Nachhilfekurse besuchen.

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, sieht die „Lernferien“ kritisch: „Ob die gewünschte Zahl der Schulkinder in den Lernferien überhaupt erreicht wird, steht in den Sternen. Viel skeptischer bin ich aber hinsichtlich des Erfolgs dieses Behelfsunterrichts. Die Schulbehörde sollte sich nicht einbilden, mit diesem pädagogisch zweifelhaften Angebot nach dem Sommer tun zu können, als ob die schulischen Auswirkungen durch die Corona-Krise behoben seien.“

In den letzten Wochen haben sich schulische Interessensvertretungen, pädagogische Verbände und Expert_innen mit Ratschlägen zu Wort gemeldet. Es sei dringend geboten, dass die Behörde diese Ratschläge annimmt und gemeinsam mit den Schulen umsetzt. „Ich denke, wie gewohnt aufs Pauken für Noten zu setzen, ist unangemessen. Dieses konventionelle institutionelle Denken wird weder den Bedürfnissen der Schulgemeinschaften oder der Bedürfnisse der Schüler_innen gerecht noch trifft es die Herausforderung der pädagogischen Bearbeitung der Corona-Krise im Bildungsbereich“, so Boeddinghaus.