Musikradio: Ist die GAL taub für Hamburgs Radiolandschaft?

Im Koalitionsvertrag hatte die schwarz-grüne Regierung vereinbart zur „Stärkung der Musikstadt und der Life Musik Clubs“ ein redaktionelles Musikradio einrichten zu wollen. Im Alleingang präsentiert nun die GAL-Bürgerschaftsfraktion den Radiosender ‚FluxFM‘ – betrieben von den MacherInnen des privaten Berliner Musiksenders Motor FM. Dass es mit dem Internet Radiosender ByteFM bereits ein Musikradio in Hamburg gibt scheint dabei keine Rolle gespielt zu haben.

Um ein Radioprogramm rund um das Reeperbahnfestival präsentieren zu können, hatte sich FluxFM bei der Bundesnetzagentur und beim Medienrat Hamburg/Schleswig-Holstein um eine so genannte „Eventfrequenz“ beworben und am 02. September eine temporäre Zulassung für vier Wochen erhalten. Im Internet wird der Sendebetrieb von ‚FluxFM‘ anschließend dauerhaft fortgesetzt.

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion hat die Berliner RadiomacherInnen von Flux FM/Motor FM auf dem Weg zu der Bewerbung beim Medienrat Hamburg/Schleswig-Holstein, laut Müller, „freundlich begleitet“ und durch „Networking“ unterstützt.  Hamburger RadiomacherInnen wurden hingegen bisher links liegen gelassen.
Der Radiosender ByteFM ist u.a. diesjähriger Preisträger des Grimme Online Awards und ist mit seinem 24-stündigen Musikprogramm innerhalb von eineinhalb Jahren zu einem bundesweit anerkannten Teil der Hamburger Medien- und Kulturlandschaft geworden.

„Daher drängt sich die Frage auf warum die GAL-Bürgerschaftsfraktion eigenmächtig ein privates Berliner Musikradio nach Hamburg holt, anstatt dafür zu sorgen, dass dieses Projekt ausgeschrieben wird. Damit hätten auch Hamburger RadiomacherInnen eine Chance bekommen. Der sollte Senat dringend für einen fairen Wettbewerb sorgen, bei dem Hamburgs RadiomacherInnen nicht einfach ignoriert werden“, erklärt Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion.