Arbeitsmarkt unter Druck: Mit öffentlich geförderten Stellen gegen die Verarmung!

Hamburgs Arbeitsmarkt ist schwer unter Druck. Insgesamt waren im November in Hamburg 144.892 Menschen arbeitssuchend gemeldet, das ist im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 16,5%, insgesamt 20.538 Betroffenen. Hinzu kommt, dass für den Zeitraum von April bis Oktober für 351.479 Beschäftigte von 23.696 Betrieben Kurzarbeit angezeigt wurde. Auch wenn nicht alle Firmen die Kurzarbeit nutzen (im August waren 105.244 Beschäftigte in Kurzarbeit), so sichern sich die Betriebe doch den möglichen Anspruch. Das zeigt die Brisanz der gegenwärtigen Situation. Ein signifikanter Anstieg von 2% ist bei den Langzeitarbeitslosen zu verzeichnen. Zurzeit sind 48.021 Hamburger:innen auf die Grundsicherung für Arbeitssuchende angewiesen. „Das ist höchst besorgniserregend, denn diese Steigerung zeigt an, dass bei großen Teilen der Bevölkerung die Verarmung wächst“, kommentiert Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft die Zahlen.  „Um diese Ausnahmesituation zu bewältigen, muss der Hamburger Senat ein umfängliches Arbeitsmarktprogramm entwickeln, für welches die Stadt auch eigene Gelder investiert. Dabei werden zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit sowohl Qualifizierungsmaßnahmen als auch zusätzliche Stellen gebraucht. Wir brauchen einen Maßnahmen-Mix, bei dem im sozialen Bereich und in den Quartieren zusätzliche sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen werden. Zudem müssen die öffentlich geförderten Stellen für Langzeitarbeitslose auf mindestens 3.000 Stellen in öffentlichen und privaten Unternehmen ausgeweitet werden. Damit kann die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabilisiert und eine merkliche Verbesserung der Lebensqualität in den Bezirken erreicht werden. In der Krise muss es Hilfen für Beschäftigte geben, nicht nur für Unternehmen“, so Fritzsche.

Die Hamburger Politik muss ein umfängliches Arbeitsmarktprogramm entwickeln, für welches die Stadt auch eigene Gelder investiert – anders kann die Ausnahmesituation nicht bewältigt werden. Zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit werden sowohl Qualifizierungsmaßnahmen als auch zusätzliche Stellen gebraucht. Damit kann die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabilisiert und eine merkliche Verbesserung der Lebensqualität in den Bezirken erreicht werden. In der Krise muss es Hilfen für Beschäftigte geben, nicht nur für Unternehmen“, fordert Fritzsche.