Chaos im Medienbunker: Senat sieht zu, DIE LINKE beantragt Baustopp

Wasserschäden und Baulärm bedrohen Bestandsmieter im Medienbunker an der Feldstraße in ihrer Existenz – doch auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Drs. 21/17306) lässt der Senat überwiegend den Investor der umstrittenen Baumaßnahmen antworten. „Die Matzen Immobilien GmbH malt ein sehr eigenartiges Bild von den Zuständen“, kritisiert Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion. „Und der Senat verlässt sich einfach auf die Aussagen des Investors. Der behauptet, von Wasserschäden seien lediglich nicht genutzte Räume oder Nebenräume betroffen, Schimmel gebe es nicht und überhaupt werde schon alles saniert. Das steht in kräftigem Widerspruch dazu, dass die Mieter_innen des Bunkers zum Beispiel von wahren Sturzbächen berichten. Dass es beim Konzert der Goldenen Zitronen auf die Bühne geregnet hat, dürften alle 700 Leute im Publikum mitbekommen haben – bloß der Investor angeblich nicht, der diesen Zustand verursacht hat. Er wirft Nebelkerzen, der Senat schaut zu und die Kulturbetriebe können sehen, wo sie bleiben.“

Ob Einnahme- bzw. Umsatzverluste der betroffenen Betriebe ausgeglichen werden, will der Senat nicht beantworten. Auch weder über das Ausmaß der Schäden im Gebäude noch über eine Gefährdung der Gebäudesubstanz kann er gesicherte Aussagen treffen. „Wegen der akuten Beeinträchtigungen und der unklaren Informationslage fordern wir in der Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft diesen Mittwoch mit einem Antrag (Drs. 21/17295) einen Baustopp des Aufstockung, bis die Gefährdung wichtiger kultureller Institutionen beendet und ein Bestandsschutz gewährleistet ist“, so Hackbusch.