In der Auseinandersetzung um die Zukunft des Cityhofs hörte der Stadtentwicklungsausschuss gestern Abend zahlreiche Sachverständige. Anlass war eine Senatsvorlage, nach der die Bürgerschaft zustimmen soll, das Areal an den Investor zu verkaufen, der die vier Hochhäuser abreißen lassen will. „Die Anhörung war eine Klatsche für den Senat“, erklärt dazu Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.  „Keiner der Sachverständigen sprach sich für den Weg des Senats aus. Selbst der Kunsthistoriker Hermann Hipp, der den Denkmalwert der Hochhäuser in Frage stellte, warb für den Erhalt der Substanz.“

Die Cityhof-Häuser gehören zur so genannten Pufferzone um das UNESCO-Weltkulturerbe Kontorhausviertel/Speicherstadt. Obwohl der Senat verpflichtet ist, die UNESCO frühzeitig in alle Planungen einzubeziehen, hat er dies bis heute nicht getan. „Die Ignoranz des Senats gegenüber dem Weltkulturerbe und den denkmalgeschützten Häusern der Nachkriegsmoderne ist unglaublich“, kritisiert Sudmann. „Die Bürgerschaft kann und muss den Senat stoppen. Ein Neustart des Verfahrens mit dem Ziel des Erhalts der Häuser ist jederzeit und ohne irgendwelche Vertragsstrafen machbar.“