Corona-Beschlüsse: Hamburg muss dringend PCR-Teststrukturen aufbauen

Zu den Plänen der heutigen Bund-Länder-Runde, die Zugänge zu PCR-Tests zu beschränken, die Dauer einer Quarantäne zu verkürzen und Freitestungen über Antigen-Schnelltests zu ermöglichen, erklärt Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „PCR-Tests gelten als Goldstandard für die Diagnostik und sind das zuverlässigste Verfahren, um festzustellen, wo Infektionen stattfinden und Ansteckungen vermieden werden können. Dagegen mangelt es Antigen-Schnelltests an der notwendigen Sensitivität. An diese Tests nun Quarantänebedingungen knüpfen zu wollen, ist im Sinne einer wirksamen Pandemiebekämpfung hochgradig fahrlässig. Es ist ein Armutszeugnis für den Senat, dass er in mehr als zwei Jahren Pandemie nicht ausreichend PCR-Testkapazitäten aufbauen konnte. Allein in der Stadt Wien liegen die PCR-Testkapazitäten bei etwa 800.000 Tests pro Tag – in ganz Hamburg lediglich bei knapp 20.000. Statt eine funktionierende öffentliche Testinfrastruktur aufzubauen, hat man zu viel zu sehr auf privat betriebene Testlabore gesetzt. Was dann prompt mit einem Marktversagen endete: Die Anzahl der übermittelnden Labore hat sich in Hamburg seit Beginn der Pandemie kaum verändert, liegt immer noch bei 12 bis 13. Hamburgs Senat muss nun endlich aufwachen und ganz schnell damit beginnen, eine öffentliche PCR-Test- bzw. Laborinfrastruktur aufzubauen.“