HSH Nordbank entlässt Vorstand für das operative Geschäft

Die HSH Nordbank hat sich überraschend von ihrem Vorstand für das operative Geschäft getrennt. „Der Präsidialausschuss hat in seiner heutigen Sitzung Sachverhalte zur Kenntnis genommen, die bei vorläufiger Bewertung eine weitere Zusammenarbeit mit Frank Roth als Mitglied des Vorstands unzumutbar machen“, erklärte HSH-Aufsichtsratschef, Wolfgang Peiner. Das Kontrollgremium werde die zur Aufklärung dieser Sachverhalte notwendigen Schritte nun einleiten. Roth sei mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden, fügte eine Sprecherin der Bank hinzu.

Dazu erklärt der Finanzexperte der Fraktion DIE.LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft Dr. Joachim Bischoff:

„Die HSH Nordbank ist offenkundig das reinste Tollhaus. Es ist ein nicht mehr zu toppendes Beispiel von Informationspolitik und gebotener Transparenz nach einer vertieften Prüfung der Geschäftspraxis, einem Ermittlungsverfahren seitens der Staatsanwaltschaft Hamburg und der Beauftragung der Kanzlei Freshfields mit einer  Sonderuntersuchung  über Pflichtverletzungen seitens der Vorstände jetzt ein Vorstandsmitglied mit Zuständigkeit für das Risikomanagement ohne weitere Begründung zu entlassen. Eine Bank, die mehrheitlich im öffentlichen Besitz ist, und gerade bei den Eigentümern einen Milliardeneinschuss bewilligt bekommen hat, sollte die Öffentlichkeit präziser über die Gründe von solchen Schritten informieren.“