HSH Nordbank: Milliardengrab und Entlassungen – Senator Freytag trotzdem vom Erfolg überzeugt

Die HSH Nordbank, gemeinsame Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, wird als Folge der anhaltenden Krise an den Finanzmärkten in den kommenden zwei Jahren im In- und Ausland insgesamt bis zu 600 ihrer 4.800 Stellen streichen, davon 400 in Deutschland. Hauptgrund ist ein auf 511 Mio. Euro angewachsener Wertberichtigungsbedarf.

Dazu erklärt der finanzpolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE, Joachim Bischoff: „Die HSH Nordbank musste schon bisher rund 1,5 Mrd. Euro abschreiben. Dabei handelt es sich um Wertberichtigungen im Immobiliengeschäft. Um die Verluste auszugleichen, wurde eine Kapitalerhöhung um zwei Mrd. Euro beschlossen, an der Hamburg (35,38% Anteil an der Bank) mit 318 Mio. Euro beteiligt war, die über Kredite finanziert werden mussten.“

Finanzsenator Freytag hat bisher stets einen Zusammenhang zwischen der Zufuhr von „frischem Kapital“ und der kritischen Lage der Bank bestritten: „Die HSH Nordbank ist eine erfolgreiche Bank, die im operativen Geschäft schwarze Zahlen schreibt und an ihre Eigentümer hohe Dividenden auszahlt. (…) Die vorgeschlagenen Kapitalmaßnahmen sind ein entscheidender Beitrag zur Stärkung der Bank im Wettbewerb und sichern den besonderen Wert des Unternehmens für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in Norddeutschland.“

Joachim Bischoff: „Dass die HSH Nordbank wie andere Banken unter den Auswirkungen der Finanzmarktkrise zu leiden hat, ist keineswegs überraschend. Der geplante Personalabbau ist nur ein weiteres Indiz für die schwierige Situation, in die das Kreditinstitut geraten ist. Verwunderlich bleiben allerdings die permanenten Versuche von Finanzsenator Freytag, die Öffentlichkeit über die kritische Lage der Bank hinwegzutäuschen und den Einsatz von Steuergeldern zur Kompensation von Abschreibungen als ‚Zukunftsinvestition‘ zu verkaufen.“