Kein Einzelfall – Kein Vergessen! Wir gedenken Süleyman Taşköprü und fordern Aufklärung der Hintergründe des Mordes

Am 27.06.2021 jährt sich der Todestag von Süleyman Taşköprü zum zwanzigsten Mal. Süleyman Taşköprü wurde am 27.06.2001 von Mitgliedern des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) in der Hamburger Schützenstraße erschossen. Die Sicherheitsbehörden haben damals nicht in Richtung Rassismus ermittelt – die Motive dieses Mordes wurden erst durch die Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 öffentlich bekannt.

Cansu Özdemir, Ko-Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft erklärt anlässlich des anstehenden Todestages: „Wir gedenken Süleyman Taşköprü und sind in Gedanken bei seinen Angehörigen. Wir werden Süleyman Taşköprü nicht vergessen! Sein Tod ist uns Mahnung und Auftrag, entschlossen gegen rechte Ideologien und eben auch die gesellschaftlichen Bedingungen vorzugehen, die den NSU ermöglicht haben.“

Auch zwanzig Jahre nach Süleyman Taşköprüs Tod sind zahlreiche Fragen offen – etwa die nach Verbindungen des NSU zur Hamburger Naziszene, nach der Rolle des Hamburger Verfassungsschutzes im NSU-Komplex oder nach der jahrelangen Weigerung der Hamburger Polizei, in Richtung einer rechten bzw. rassistischen Tatmotivation zu ermitteln.

Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Es ist beschämend, dass Hamburg als einziges Tatort-Land des NSU nicht zur Aufklärung bereit ist. Wir brauchen endlich einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des NSU-Komplexes und zur Rolle der Hamburger Sicherheitsbehörden. Rassistische Morde und rechter Terror sind keine Einzelfälle – genausowenig wie das Versagen der Sicherheitsbehörden bei der Verhinderung oder Aufklärung. Wir schulden nicht nur den Opfern, den Überlebenden und deren Angehörigen eine lückenlose Aufklärung – sie ist auch Voraussetzung dafür, um rassistische Morde nicht weiter geschehen zu lassen“