Matthiae-Mahl: 120.000 Euro an einem Abend – TeilnehmerInnen sollen für die Kosten selbst aufkommen!

400 Senatsgäste – Mitglieder des Konsularischen Korps und der Hamburger „guten Gesellschaft“ – nehmen am Freitag in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Merkel und des polnischen Ministerpräsidenten Tusk am Matthiae-Mahl teil. An einem einzigen Abend werden sie rund 120.000 Euro verschlingen.

Dazu erklärt die Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Hamburgischen Bürgerschaft Dora Heyenn: „Angesichts der Wirtschaftskrise, des HSH Nordbank-Desasters, der extrem angespannten Haushaltslage und der wachsenden sozialen Not in der Stadt ist es ein politischer Skandal, dass der Senat für das Festessen öffentliche Gelder verschwendet, die anderswo fehlen. Wenn das Matthiae-Mahl unter allen Umständen stattfinden soll, dann sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Kasse gebeten
werden und für die Kosten selbst aufkommen. Die Linksfraktion lehnt das Festgelage ab und wird sich daran nicht beteiligen.“

Der sozialpolitische Sprecher Wolfgang Joithe weist darauf hin: „Der Senat hat die Ausgaben für das Matthiae-Mahl in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der LINKEN schön gerechnet. Die Hamburger Bürgerinnen und Bürger würden durchschnittlich ja nur mit 0,06 Euro belastet. Wir machen eine andere Rechnung auf: Für das Geld, das am Freitag für 400 wohlhabende Personen ausgegeben wird, könnten 7.450 Kita-Kinder eine Woche lang ein kostenloses Mittagessen erhalten.“

Nach Informationen der LINKEN wird eine Initiative gutbetuchter Bürgerinnen und Bürger am Freitag in der Innenstadt von den Passanten eine Spende in Höhe von 0,06 Euro zur Finanzierung ihres Matthiae-Festmahls erbitten.

Im Anhang finden Sie die Schriftliche Kleine Anfrage zum Thema. (Drs. 19/2111).