Mehr Anerkennung für lesbische Frauen in Hamburg!

Seit 2008 wird am 26. April international der Lesbian Visibility Day begangen, um auf die Verdienste von lesbischen Frauen, aber auch auf weiterhin bestehende Missstände und Diskriminierungen hinzuweisen. So liegen auch noch heute lesbische Projekte häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit, bekommen weniger Fördergelder und sind insgesamt weniger sichtbar in den Medien. Während mit „Hein & Fiete“ eine Anlaufstelle für schwule Männer existiert, die Beratungsgespräche anbietet, auf sexuell übertragbare Krankheiten testet und Aufklärungsarbeit leistet, sucht man einen derartigen „Leuchtturm“ für lesbische Frauen in Hamburg vergebens.

„Lesben werden oft mitgemeint, wenn von Homosexuellen die Rede ist. Dabei werden ihre spezifischen Bedürfnisse, Potenziale und Ausgrenzungserfahrungen oft ignoriert“, erklärt Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. „Die Arbeit, die lesbische Vereine und Projekte leisten, ist ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung und Vernetzung von lesbischen Frauen. Dieses Engagement verdient eine Würdigung, zum Beispiel mit mehr Fördergeldern und einem Preis für lesbische Sichtbarkeit, wie er seit 2018 in Berlin vergeben wird.“

Die Verleihung eines solchen Preises würde zum einen das Engagement der Beteiligten würdigen, zum anderen sei er selbst ein Mittel, um Sichtbarkeit herzustellen, so Ensslen: „Damit können Rollenbilder geschaffen werden, die junge lesbische Frauen bei der Selbstfindung unterstützen und Wegbereiter in ein selbstbestimmtes Leben darstellen können. Der Unterrepräsentation von lesbischen Frauen in der Gesellschaft, in Film und Fernsehen könnte so entgegengewirkt werden. Deshalb werden wir im Mai einen Antrag in die Hamburgische Bürgerschaft einbringen, einen solchen Preis auch in der Hansestadt zu schaffen.“