Sinkende Zahl der BAföG-Empfänger ein wichtiges Signal

Immer weniger SchülerInnen und Studierende erhalten BAföG. Die Ausgaben sind in einem Jahr um 3 % gesunken.

„Dieser Spareffekt findet an der falschen Stelle statt“, so die Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn.

Dahinter verbirgt sich eine verschärfte soziale Umschichtung der Studierendenschaft. 2007 wurde von der OECD für Deutschland festgehalten, dass der Anteil von Akademikerkindern an Hochschulstudenten 2,2 mal so hoch ist wie es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Mit den neuesten Zahlen, nämlich dass nur 40 % der Studierenden Eltern haben, die nicht selbst studiert haben, zeichnet sich ein Trend ab, der gesellschaftlich problematisch ist.

„Wenn bei steigenden Studierendenzahlen wie in Hamburg zum Wintersemester 2007/2008 die Zahl der BaföG-Empfänger gleichzeitig sinkt, dann bedeutet es, dass im Verhältnis immer weniger junge Menschen aus sozial benachteiligten Familien bis hin zur Mittelschicht die Universität besuchen.

Dabei ist es politischer Konsens, dass die zusätzlichen Studierenden, die Deutschland dringend braucht, aus bildungsfernen und einkommensschwächeren Schichten gewonnen werden müssen. Angestrebt wird eine Studierquote von 40% eines Jahrgangs.

Die überfällige Erhöhung des BAföG-Satzes auf Bundesebene ist ein Mittel um ein Hochschulstudium für junge Menschen aus allen Bevölkerungsschichten attraktiver zu machen. Insgesamt müssen die sozialen Barrieren auf dem Weg zur Hochschule abgebaut werden, und dazu gehört auch die Abschaffung der Studiengebühren – auch der nachgelagerten“, so Dora Heyenn abschließend.