Tierversuche: Entzug der LPT-Genehmigung war längst überfällig

Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz hat nun auch dem LPT (Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH Co. KG) in Neugraben, dem Hauptsitz des skandalträchtigen Tierversuchslabors, die Haltungsgenehmigung für Versuchstiere entzogen. Dazu sagt Stephan Jersch, tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Entscheidung der Gesundheitsbehörde ist zwar richtig, aber sie kommt viel zu spät. Seit Beginn des LPT-Skandals, Anfang November, war von Senatorin Prüfer-Storcks nur Wegducken zu bemerken.“

Die Gesundheitsbehörde begründet ihre Entscheidung mit der personellen Übereinstimmung zwischen dem Labor in Mienenbüttel, dem der Landkreis Harburg die Haltungsgenehmigung schon im Dezember untersagt hatte, und dem Labor in Neugraben. Dazu Jersch weiter: „Bereits in meiner Anfrage (Drucksache 21/18930) hatte ich nach personellen Überschneidungen zwischen den LPT-Laboren in Niedersachsen und Hamburg gefragt. Die Antwort des Senats war ignorant ausweichend. Dass nun eine solche Überschneidung die Begründung für den Entzug der Haltungsgenehmigung liefert, ist natürlich folgerichtig. Aber es hat drei volle Monate gedauert, bis der Senat ebenfalls zu diesem Schluss kam.“

Zu weiteren notwendigen Schritten erklärt Jersch: „Senatorin Prüfer-Storcks hat gesehen, dass Wegducken nicht mehr funktioniert. Dazu hat sicherlich auch die größte Tierschutzdemonstration Deutschlands beigetragen. Der Widerstand gegen Tierversuche geht natürlich weiter. Der Senat muss in der nächsten Legislaturperiode eine klare Exit-Strategie für Tierversuche in Hamburg vorlegen und die tierversuchsfreie Forschung unverzüglich als Leitlinie präferieren. 32 Millionen Euro für den Ausbau der Tierversuchsunterbringung am UKE sind eine Messlatte für die Anstrengungen des Senats zur Förderung der tierversuchsfreien Forschung.“