Schulsenator Ties Rabe hat heute die neue Schuljahresstatistik vorgelegt. Die Zahlen seien Ausdruck eines sozial gespaltenen Bildungswesens, meint Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Weniger als eine Lehrkraft mehr pro Schule – das stopft nicht einmal die Löcher, die es am dringendsten nötig hätten. Der Senator sonnt sich in steigenden Zahlen, die wirklichen Herausforderungen spricht er aber nicht an, und die angeblichen Qualitätssteigerungen kann er nicht nachweisen. Der Senator arbeitet ohne Konzept und ohne Vorausschau.“

Als Beispiel für die soziale Spaltung des Bildungswesens nennt Boeddinghaus die Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher, die in den Vorbereitungsklassen noch auf alle Schulformen ähnlich verteilt seien, in der Regelbeschulung jedoch mehrheitlich auf Stadtteilschulen gingen. Zudem seien die Forderungen der Volksinitiativen „Gute Inklusion“ und „Guter Ganztag“ noch längst nicht zur Zufriedenheit der Schulen umgesetzt.

In der Planung der Schulentwicklung sowohl in quantitativer wie qualitativer Hinsicht herrsche Chaos, kritisiert Boeddinghaus. „Der Stadtteilschule Walddörfer wird ein neuer Zug verordnet, die Max-Brauer-Schule zwangsweise vergrößert. Senator Rabe behandelt die Akteurinnen und Akteure vor Ort nach Gutsherrenart, von oben herab. In seine Entscheidungen bindet er weder Schulleitungen noch Kollegien ein, von den Eltern und Kindern ganz zu schweigen.“

Der Forderung der Basis nach einem demokratischen, regionalen Schulentwicklungsplan müsse endlich nachgekommen werden. „Mir scheint der Senator geblendet von den steigenden Schüler_innenzahlen. Diese Kinder haben aber ein Recht auf Bildung, dem der Senator folgen und für das er substantielle Mittel in die Hand nehmen muss. Bisher arbeitet er deutlich an den Bedarfen vorbei.“