Am 12. Dezember 2001 starb Achidi John, nachdem ihm am 9. Dezember im Institut für Rechtsmedizin des UKE unter Anwendung äußerster Gewalt ein Brechmittel verabreicht worden war. Insgesamt wurden in Hamburg zwischen 2001 und 2006 mindestens 530 sog. „Brechmitteleinsätze“ – fast ausschließlich gegen Schwarze Menschen – angeordnet und von Rechtsmediziner*innen des UKE durchgeführt. Diese Tortur endete erst, nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte 2006 entschieden hatte, dass die zwangsweise Verabreichung von Brechmitteln gegen das Folterverbot aus Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention verstößt. Die Forderungen nach einer Entschuldigung, Aufarbeitung und einem würdigen Gedenkort für die Opfer dieser staatlichen Folter sind in Hamburg jedoch bis heute ins Leere gelaufen.

Wir wollen über die Kontinuitäten rassistischen Polizeihandelns und der ihm zugrundeliegenden innenpolitischen Konzepte, sowie über den unterschiedlichen Umgang mit Gedenken und Erinnern an die Opfer der Brechmittelfolter in Bremen und Hamburg sprechen.

Dazu diskutieren wir mit:
• Vertreter*in der Initiative zum Gedenken an Achidi John
• Vertreter*in der Initiative zum Gedenken an Laye Alama Condé
• Vertreter*in des kollaborativen Stadtteilforschungsprojektes zu Racist Profiling auf St. Pauli
• Moderation: Deniz Celik (Linksfraktion Hamburg)

Mittwoch, 04. Dezember, 19 Uhr
Rathaus (Rathausmarkt 1) – Raum 151

Eintritt frei!

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