Undurchsichtig und korrupt: Neuer Skandal um IOC-Präsident Bach

Ein Fass ohne Boden: Olympia-Bewerbung kostete elf Millionen Euro!

„Es wird immer deutlicher, dass es absolut richtig war, Olympia in Hamburg zu verhindern und sich gegen das IOC mit seinen korrupten Strukturen zu stellen“, findet Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion.

Das jüngste Beispiel für die Korruption des IOC: Vor wenigen Tagen kam heraus, dass sein Präsident Thomas Bach jahrelang nebenbei für den Industriekonzern Ferrostaal arbeitete. Das ist bereits Bachs zweiter aufgeflogener „Beratervertrag“. Zuvor musste er schon zugeben, dass er parallel für Siemens tätig war, bis der Konzern durch den Schmiergeldskandal in Bedrängnis geriet.

„Es ist nicht nachzuvollziehen, warum der IOC-Präsident solche hohen Nebenverträge abschließt“, erklärt Mehmet Yildiz. „Pro Jahr bekommt er von Ferrostaal an die 125.000 Euro, damit er das Unternehmen durch seine politischen Kontakte stärkt. Und das ist ja nicht der erste Skandal um Bach. Inzwischen ist ja auch klar, dass positive jamaikanische Dopingproben bewusst zurückgehalten wurden.“

Die offensichtliche Korruption wird nun zum Problem für das IOC, nicht umsonst haben nun auch Ungarn und die USA ihre Bewerbungen um Olympia 2024 zurückgezogen. Für die Gastgeberstädte heißt Olympia: Knebelverträge, unklare TV-Rechtsvergaben und extrem hohe Bewerbungskosten. Die Spiele waren fast immer mit finanziellen Einschnitten für die Bevölkerung und teilweise mit heftigen sozialen Verwerfungen verbunden, wie zuletzt in Rio. „Das IOC ist, ähnlich wie die FIFA, undurchsichtig und offensichtlich korrupt“, so Mehmet Yildiz. „Im Vordergrund stand bei den olympischen Spielen der letzten Jahre immer ganz klar die Gewinnmaximierung des IOC und seiner Partnerkonzerne. In die Ausstattung der Athleten, in den Aufbau von Antidoping-Stellen, die finanzielle Unterstützung der nationalen Athletikverbände oder ähnliches flossen die enormen Gewinne, die mit Olympia gemacht werden, sicher nicht. Der Verdacht bleibt bestehen, dass sie in die Taschen der Funktionäre um IOC-Präsident Bach fließen.“