Unzureichende Qualifikation: Senat spart Vertretungsunterricht kaputt

Etwa 80 Prozent der Vertretungslehrer_innen an Hamburgs Schulen haben keine nachgewiesene Unterrichtsqualifikation. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage (Drs. 21/10216, Anlage 3) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor. Über alle Schulformen hinweg waren demnach im Juni 2017 durchschnittlich fast 30 Prozent der Vertretungen ohne Lehramtsausbildung, weitere rund 50 Prozent hatten sogar keinerlei erfasste Qualifikation. „Diese Zahlen stellen die Qualität des Vertretungsunterrichts insgesamt in Frage und müssen dringend aufgeklärt werden“, erklärt dazu Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion. „Wer an unseren Schulen unterrichtet, muss auch die entsprechende Ausbildung haben. Genauso klar ist natürlich auch, dass der Senat wenig qualifiziertes Personal finden wird, wenn er Vertretungslehrer_innen immer nur befristet bis zu den Sommerferien anstellt, dann wochenlang in die Arbeitslosigkeit schickt und danach wieder befristet anheuert. Solche Sparmaßnahmen schaden den Lehrkräften und den Kindern gleichermaßen.“