Winternotprogramm: Senat macht weiter ohne Gesamtkonzept

Das diesjährige Winternotprogramm ist zwar auf mehr Menschen ausgelegt als in den letzten Jahren, die Fraktion DIE LINKE kritisiert jedoch, dass der Senat weiter auf alljährliche Notprogramme setzt, statt konsequent für Wohnungen und eine reguläre Unterbringung für wohnungslose Menschen zu sorgen. „Es gibt ein Gesamtkonzept der Wohnungslosenhilfe gegen Obdachlosigkeit, aber das ignoriert der SPD-Senat einfach“, kritisiert Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Kein Mensch versteht, warum der Senat nicht zum Beispiel die SAGA GWG als öffentliches Unternehmen viel stärker in die Pflicht nimmt, vordringlich wohnungslose Menschen unterzubringen.“

Seit dem letzten Obdachlosenbericht von 2009 hat sich die Zahl der Obdachlosen nach Einschätzung der sozialen Einrichtungen verdoppelt. Dabei sind die Tagesaufenthaltsstätten schon jetzt überfüllt. „Wo sollen die Menschen tagsüber im Winter Schutz finden“, fragt Özdemir. „Es braucht endlich ein menschenwürdigeres Konzept für die Unterbringung: Kleinere Schlafräume – möglichst Einzelunterbringung – wo sich die Menschen auch tagsüber aufhalten können es Wärme, Nahrung, medizinische Versorgung und Beratung gibt.“ Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft wird daher zur nächsten Bürgerschaftssitzung konkrete, umfassende Maßnahmen zur Lösung beantragen.