Großveranstaltungen: Schutz für Frauen muss höchste Priorität haben
Nicht erst seit den Vorfällen der Silvesternacht sind Frauen von sexuellen und gewalttätigen Übergriffen auf Großevents – und überhaupt im öffentlichen Raum – betroffen. Viele Frauen zeigen diese Übergriffe jedoch nicht an, weil rechtskräftige Verurteilungen von Tätern noch immer extrem selten sind. Laut der Beratungsstelle Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. liegt die Verurteilungsquote in Hamburg bei gerade einmal 13 Prozent. Deutschland habe im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auch eine sehr geringe Meldequote.
„Hamburg sollte dafür sorgen, dass es erst überhaupt nicht zu solchen Vorfällen kommt“, sagt Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Wir brauchen Schutz- und Präventionskonzepte, die Frauen bestärken, sich zu wehren und Hilfe zu holen. Dazu könnten beispielsweise mehr Notfallsäulen im öffentlichen Raum und vor allem in den Ausgehvierteln beitragen. Aktionen von GastronomInnen, die mit einem Aufkleber ‚Schutzort für Frauen und Mädchen‘ einen sicheren Ort bieten, sollten initiiert und unterstützt werden.“
Die Fraktion DIE LINKE hat eine Schriftliche Kleine Anfrage eingereicht, mit der sie das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen in Hamburg sowie bestehende Schutz- und Präventions-Konzepte in Erfahrung bringen will.
Fotos: Die Linke