Die Sozialbilanz: Wie Corona Hamburg verändert hat

Studie: Die sozialen Auswirkungen der Pandemie

Corona hat die sozialen Unterschiede in Hamburg noch vertieft: Das ist das Ergebnis der Studie „Soziale Auswirkungen der Corona-Pandemie in der Freien und Hansestadt Hamburg“, die der Bremer Sozialwissenschaftler René Böhme im Auftrag unserer Fraktion erstellt hat.

Die Arbeit belegt, dass die soziale Ungleichheit während der Pandemie zugenommen hat. Bei Löhnen, Bildung und Gesundheit hat sich die Lage von Menschen in prekären Lebenslagen weiter verschärft, während der private Reichtum in der Stadt noch angewachsen ist. Mehr noch: Hamburg ist auf der Bundesländerebene von vielen bisher erfassbaren Folgen besonders stark betroffen.

Cansu Özdemir, Fraktionsvorsitzende der LINKEN: „Mit dieser Studie wollen wir Fakten liefern. Wir wollten nicht länger auf den Senat warten und haben eine eigene Studie in Auftrag gegeben, die die soziale Dimension in den Mittelpunkt rückt, um künftig Menschen davor zu schützen, weiter abgehängt zu werden.“

Während der Kinderbonus die Ungleichheit reduzierte, hat die Mehrwertsteuersenkung sie noch gefördert. Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Corona ist nicht nur eine gesundheitliche Krise, sondern auch eine multiple soziale Krise. Deshalb brauchen wir jetzt eine behördenübergreifende Anti-Armutsstrategie und den Ausbau sozialräumlicher und quartiernaher Beratungs- und Unterstützungsstrukturen. Eine Vermögensabgabe und ein gesellschaftlicher Lastenausgleich zur Bewältigung der Krise sind für uns LINKE von zentraler Bedeutung. Wir LINKEN wollen nicht in die Normalität vor der Pandemie zurückkehren, sondern eine gerechtere Gesellschaft.“

Olga Fritzsche, wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Die Hamburger:innen brauchen einen armutsfesten Mindestlohn, das Kurzarbeitergeld muss auf mindestens 1200 Euro angehoben werden und es muss auch bei Minijobbern greifen.“

„Obwohl Frauen von den Folgen der Pandemie besonders hart betroffen waren, wurde das Thema Geschlechterungleichheit bei der Entwicklung der Corona-Hilfsmaßnahmen faktisch ignoriert. Wir erwarten, dass Konjunkturhilfen für die Wirtschaft zukünftig auf Geschlechtergerechtigkeit hin überprüft werden.“, so Cansu Özdemir. Sie fordert vom Senat ein massives Eingreifen, um die sozialen Folgen der Pandemie abzufedern: „Gerade Hamburg als eine der reichsten Städte Europas steht da in der Pflicht“

Die Studie zum DownloadPDF-Datei (2,11 MB)

Online-Veranstaltung am 28.7. um 18:30 Unr: „Die Sozialbilanz: wie Corona Hamburg verändert hat“