Bildungsprogramm „Weichenstellung“: Privatisierung durch die Hintertür

Heute hat Schulsenatorin Ksenija Bekeris das neue Bildungsprogramm „WEICHENSTELLUNG für den Schulstart“ vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit privaten Stiftungen dafür sorgen soll, dass der Übergang von der Kita in die Grundschule besser gelingt.

 

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Notwendigkeit des Programms ist ein trauriger Beleg, dass die Bildungsungerechtigkeit weiter wächst und sich diese bereits in der frühkindlichen Bildung manifestiert. Dafür tragen die zuständigen Behörden die politische Verantwortung. Sie haben es versäumt, sowohl Kitas und Grundschulen so auszustatten, dass Sprachvermittlung und -förderung verlässlich im Regelbetrieb stattfinden können. Ich erwarte von den Behörden inklusive und ausfinanzierte Konzepte, um allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft gerechte Startchancen zu bieten, anstatt nun das Heil in einer Kooperation mit Stiftungen zu suchen. Das ist nichts anderes als die Privatisierung des staatlichen Bildungsauftrages durch die Hintertür!“

 

Insa Tietjen, kitapolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Jeder Sprachförderbedarf, der nicht frühzeitig erkannt wird, wirkt sich negativ auf die weitere Bildung jedes Kindes aus. Die Kitas als Bildungseinrichtungen sind die ersten Stellen, um Sprachförderung erfolgreich leisten zu können. Dafür müssen sie finanziell und personell ausreichend ausgestattet werden. Der Senat darf sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen und muss viel mehr Mittel für Sprachförderung bereitstellen.“