Elbphilharmonie: Finanzkrimi geht weiter
„Die Elbphilharmonie hat sich zu einem Albtraum entwickelt: Schon jetzt schmücken sich etliche Zeitschriften und andere Medien mit ihr, aber in der Realität gibt es bisher lediglich ein fertiges Parkhaus und ein unglaubliches Finanzchaos“, erklärt Norbert Hackbusch, Kulturpolitischer Sprecher und Vorsitzender des Kultur-, Kreativwirtschafts- und Tourismus-ausschuss, in dessen morgiger Sitzung die Kultursenatorin über den Stand der Dinge berichten wird.
Die Entwicklung dieses Projektes ist ungeheuerlich: Am Anfang solle die Stadt lediglich das Grundstück zur Verfügung stellen. Dann wurden 50 Mio. Euro für ein Kulturzentrum vom Senat verkündet, später fielen angeblich 77 Millionen Euro für die Stadt an. Plötzlich waren es 114,3 Mio. von den geplanten Gesamtkosten von 241 Mio. Dieser „Festpreis“ wurde in der Bürgerschaft einstimmig verabschiedet, inzwischen ist von weit über 100 bis zu 240 Millionen Euro Mehrkosten die Rede.
Die Elbphilharmonie hat sich so zu einem Symbol der Reichen dieser Stadt entwickelt, mit hohen Eintrittspreisen, Luxuswohnungen und einem Luxushotel. Die Idee eines Kulturzentrums wurde dabei schon lange beerdigt.
„Ich hoffe, dass der Senat seine bekannte Salamitaktik, mit der er versucht seinen finanziellen Blindflug zu vertuschen, endlich aufgibt und den Ausschuss vernünftig informiert. Um dem Eindruck entgegen zu wirken, dass der Senat die Hamburger Öffentlichkeit bewusst getäuscht hat, sollte er das Projekt Elbphilharmonie mit diesen Preiserhöhungen in der Bürgerschaft neu abstimmen lassen“, erklärte Hackbusch abschließend.