Fehlstart ins Berufsleben: Zur Schulabgängerbefragung 2019
Weniger als 40 Prozent aller Schulabgänger_innen nach Klasse 10 finden in Hamburg einen Ausbildungsplatz. Das ist das Ergebnis der Schulabgängerbefragung, die der Senat jährlich durchführt. Erstmals hat Schulsenator Rabe die Ergebnisse der Befragung in diesem Jahr nicht selbst vorgestellt. Erst eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft brachte sie ans Licht (Drs. 21/20188).
„Aus der Senatsantwort wird deutlich, warum der Schulsenator in diesem Jahr so schweigsam war“ kritisiert Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion. „Denn die Ausbildungsvorbereitung ist der wichtigste Ausbildungsgang in Hamburg. 44,7 Prozent der Schulabgänger_innen sind in dieser Warteschleife hängen geblieben. Das ist der höchste Wert seit Einführung der Schulabgängerbefragung im Jahr 2012“, hebt Boeddinghaus den zentralen Befund hervor. „Nur 38,8 Prozent der Schulabgänger_innen haben einen Platz in einer betrieblichen, überbetrieblichen oder schulischen Berufsausbildung bekommen. Seit 2013 hat es hier keine Verbesserung gegeben. Die Berufsbildungspolitik von Senator Rabe und dem Senat ist gescheitert.“
Boeddinghaus fordert: „Im künftigen Koalitionsvertrag muss die Stärkung der Ausbildung und die Bereitstellung angemessener Ausbildungsplätze durch die Hamburger Unternehmen eine höhere Priorität haben als jetzt. Sollte Ties Rabe nochmals Schulsenator werden, muss er erkennbar Verantwortung für die Schüler_innen übernehmen. Die Hamburger Jugend hat etwas Besseres verdient!“