Für 3 Euro ins Theater: Linksfraktion vor Ort: Marat-Vorstellung im Schauspielhaus

Gestern abend (Donnerstag, 04. Dez.) besuchte Wolfgang Joithe, sozialpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE.Hamburg, mit 70 Hamburgerinnen und Hamburgern die Vorstellung „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“ im Hamburger Schauspielhaus. Joithe hat die überwiegend von Hartz IV betroffenen TheaterbesucherInnen beim Kauf der Karten unterstützt.

„Die Nachfrage nach den verbilligten Karten war groß“, erklärte Joithe im Umfeld der gestrigen Veranstaltung. „Das von mir gekaufte Kontingent von 70 Karten war innerhalb von drei Tagen ausverkauft“. Zahlreiche weitere InteressentInnen mussten auf die Vorstellung am 19. Dezember 2008 verwiesen werden, bei der an der Kasse des Schauspielhauses einmalig das Motto gilt: Jeder bestimmt selbst seinen Eintrittspreis.

Joithe hatte in seiner Funktion als Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft die Premiere des von Völker Lösch inszenierten Stückes, in dessen Epilog die Namen der 28 reichsten Anwohner Hamburgs benannt werden, besucht und sich in einer Pressemitteilung begeistert gezeigt und den Besuch des Stückes sehr empfohlen. Daraufhin erhielt er Rückmeldungen von Hartz IV-Betroffenen, dass sie den Eintrittspreis aus dem Regelsatz schlicht nicht bezahlen könnten.

„Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Besuch einer kulturellen Veranstaltung aus dem Hartz IV-Satz kaum zu bestreiten ist“, so Joithe weiter, „deshalb habe ich einige Betroffene beim Kartenkauf unterstützt.“ Tatsächlich müsste jedoch eine politische Lösung gefunden werden, die, ähnlich wie das „Drei-Euro-Kulturticket“ in Berlin, Erwerbslosen und Geringverdienern die sozio-kulturelle Teilhabe ermöglicht. Joithe kündigte eine diesbezügliche Initiative der Linksfraktion in der Bürgerschaft an.

Ralf Hagelstein, Sprecher der AG Arbeit und Armut der LINKEN, einer der Besucher der Vorstellung, sagte: „Natürlich sind wir Wolfgang Joithe dankbar für die Unterstützung. Jedoch würde es dem Bürgermeister von Beust gut zu Gesichte stehen, nicht hunderte Millionen Euro in Leuchtturmprojekte zu versenken, sondern dafür Sorge zu tragen, dass die finanziell Benachteiligten nicht auf die Mildtätigkeit einzelner angewiesen sind.“