Demonstration: Mit Pappcontainern gegen Rüstungsexporte

Mit Packkartons zogen am Freitag hunderte FriedensaktivistInnen durch die Hamburger Innenstadt. Sie protestierten mit den Kisten gegen den Export von Waffen und Munition über den Hamburger Hafen – jedes Jahr gehen Waffen im Wert von etwa 400 Millionen Euro von Hamburg aus in alle Welt, dazu noch rund 1.000 Container mit Munition. Aus dem Tor zur Welt wird mit diesem blutigen Geschäft das Tor zum Tod.

Tausende Menschen unterzeichnen Petition gegen Waffenexporte

Das Ziel der DemonstrantInnen war das Hamburger Rathaus. Um fünf vor zwölf wollten sie Oberbürgermeister Olaf Scholz (SPD) eine von tausenden Menschen unterzeichnete Petition überbringen. Damit wird der Senat aufgefordert, endlich die Waffenexporte durch den Hafen vollständig offenzulegen und den Umschlag der tödlichen Fracht zu unterbinden.

Auch Jan van Aken, Hamburger Bundestagsabgeordneter der Linken, nahm an der Demonstration teil. Er kämpft seit Jahren engagiert gegen das Geschäft mit dem Tod. „Wenn Scholz den Bundesfinanzminister fragen würde, würde ihm Schäuble die Zahlen zu den Waffenexporten durch Hamburg sofort geben“, sagte van Aken. „Aber an Transparenz hat der SPD-Grünen-Senat anscheinend kein Interesse. Und natürlich könnte die Stadt über ihre Beteiligung die Hapag und die HALA dazu bringen, die Waffenexporte zu beenden. Ich finde es unmoralisch, dass öffentliche Unternehmen am Geschäft mit Waffen verdienen.“

Nach den USA, Russland, China und Frankreich ist Deutschland weltweit der fünftgrößte Waffenexporteur. Große Empfänger der Waffenlieferungen sind neben Indien, Saudi-Arabien und China auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar.

Die Demonstration war Teil der Kampagne „Aktion Aufschrei – Von Deutschland geht Krieg aus – Stoppt den Waffenhandel!“, die den 26. Februar zum Aktionstag gegen Waffenexporte erklärt hat. Engagieren auch Sie sich für ein Ende der Waffenexporte, eine der zentralen Ursachen für Krieg und Vertreibung: http://aufschrei-waffenhandel.de/