Integration junger Geflüchteter: Senat scheitert an gerechter Verteilung unter den Schulen
Die Integration an Hamburgs Schulen mit Internationalen Vorbereitungsklassen (IVK) hat sich weiterhin kaum verbessert – das zeigt eine Anfrage der Linksfraktion. Während 6301 Schüler*innen, die nach der IVK in die Regelklassen wechseln, auf Stadtteilschulen gehen, sind es an Gymnasien nur 1509. Besonders mit dem Blick auf den Sozialindex ist die Ungleichverteilung dramatisch: Während Schulen der Sozialindizes 1 und 2 4017 Schüler*innen, die aus den IVK in den Regelunterricht kommen, beschulen, sind es nur 1421 an den Schulen mit Sozialindex 5 und 6. Auffällig: 0,6 Prozent der Schüler*innen in IVK haben laut Behörde einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Bei der gesamten Schüler*innenschaft sind es dagegen 6,4 Prozent.
Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Gymnasien leisten weiterhin einen viel zu kleinen Teil der Integrationsleistung und der Senat scheitert immer noch daran, wirklich alle Schulen – auch die Gymnasien – für die Integrationsaufgaben in die Pflicht zu nehmen. Dabei zeigen die guten Beispiele doch, dass und wie es an einzelnen Schulen – und zwar auch an Gymnasien – funktioniert! Der Senat muss hier schleunigst nachsteuern. Auch der vergleichsweise geringe Anteil an Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf wirft Fragen auf. Es steht zu befürchten, dass Schüler*innen in IVK der Zugang zu sonderpädagogischer Förderung erschwert wird – so hören wir es zumindest aus einigen Schulen. Und wie kann es eigentlich sein, dass es 31 Internationale Vorbereitungsklassen gibt, in denen nicht einmal fünf Schüler*innen sind? Statt Kinder zu isolieren, sollten sie inklusiv mit den anderen zusammen beschult werden. Es ergibt keinen Sinn, Lehrkräfte für die Lehre einzelner Schüler*innen abzustellen, wenn sie stattdessen auch in Regelklassen in Doppelbesetzung unterrichtet werden könnten. Das wäre gelebte Integration, von der alle profitieren würden.“