Jede Unterschrift ist eine zuviel!
Am Mittwoch, den 28.10.2009 startet die Volksinitiative „Wir wollen lernen!“ ihre Unterschriftenkampagne gegen die Primarschul-Pläne. Dora Heyenn, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin, kritisiert die Art und Weise wie die Sprecher dieser Initiative ihre Privilegien um jeden Preis schützen wollen scharf:
„Es wird das Volksbegehren Reich gegen Arm. Es ist nichts anderes als Schulklassenkampf von oben. Da hilft es gar nichts wenn gleichzeitig verkündet wird, dass es grundsätzlich für richtig gehalten wird die Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen, die Abbrecherquoten zu senken und Freiraum für ein längeres gemeinsames Lernen zu schaffen. Genau das findet im jetzigen Schulsystem nicht statt und genau das wollen die Reformgegner erhalten. Sie reden von Chancengleichheit und wollen genau das Gegenteil.“
Den Mangel an schlüssigen Argumenten für ihr Anliegen haben führende Vertreter von „Wir wollen lernen“ mit ihrem komplett verklitterten Geschichtsbewusstsein öffentlich demonstriert. Wer im Zusammenhang mit der Schulreform von „autoritär“, „diktatorisch“ und „totalitär“ spricht sowie Vergleiche zum Nationalsozialismus zieht, hat jeden Anspruch verloren, ernst genommen zu werden und an dem ist die humanistische Bildung komplett vorbeigegangen.
Dabei kann die Kampagne gegen die Primarschule auf die Unterstützung der FDP bauen und wird – standesgemäß – viel Geld in die Unterschriftensammlung investieren. Eine Public Relation- und Marketing-Expertin soll die Kampagne steuern, ein Büro in der Innenstadt wurde eingerichtet und professionelle Unterschriftensammler eingestellt. Das Mittel der direkten Demokratie verkommt bei der Initiative „Wir wollen lernen“ zum Marketinginstrument der Besserverdienenden. Wäre interessant zu wissen, woher das Geld kommt.