Krieg als reinigende Naturgewalt – Das Internationale Maritime Museum
Am 25. Juni eröffnet Bundespräsident Köhler das Internationale Maritime Museum in Hamburg. Obwohl Hamburg bei anderen Museen und den Geschichtswerkstätten die Mittel gekürzt hat, hat die Stadt dem Betreiber des Museums 30 Millionen Euro, den Kaispeicher B und zusätzlich über 3 Millionen für den Vorplatz und eine Brücke zur Anbindung an die Hafencity nachgeworfen.
Dazu erklärte die Abgeordnete der LINKEN Christiane Schneider: Die Schenkung an die Peter Tamm Sen. Stiftung, die auf jeden Einfluss auf die Ausrichtung und Qualität des Privatmuseums verzichtete, war und bleibt ein politischer Skandal. Die öffentliche Kritik an der Tamm-Sammlung hat immer wieder auf die unkritische, geradezu verherrlichende Zurschaustellung von Seekriegswaffen aller Art – auch aus der Zeit des deutschen Faschismus – verwiesen. Trotz langer Vorbereitung haben sich die Befürchtungen leider bestätigt: Ein Konzept, das eine kritische Auseinandersetzung erlaubt, ist in der Sammlung nicht zu erkennen. Die Sammlung ist allein von Peter Tamms Sammelwut bestimmt.
Eine sozialgeschichtliche Betrachtung der Seefahrt – Fehlanzeige! Die Faszination des Meeres geht nahtlos über in die „Faszination“ des Krieges, der wie ein Orkan als Naturgewalt daherkommt. Beides erfährt der Mensch unterschiedslos als überwältigende, geradezu reinigende Kraft. Eine Auseinandersetzung mit den Zielen der Kriege, mit dem Großmachtstreben des Deutschen Reichs und des deutschen Faschismus, mit seinen Tätern und Opfern findet nicht statt. Das ist angesichts der aktuellen Kriege eine unerträgliche Verharmlosung.
Die Fraktion DIE LINKE ruft deshalb dazu auf, sich an der Mahnwache des Hamburger Forums e.V. und an anderen Gegenaktivitäten zu beteiligen:
Mittwoch, 25.6., ab 9.30 Uhr vor dem Kaispeicher B, Koreastr. 1