Möbel Höffner in Eidelstedt: Blauäugiger Senat steigt ins Teppichgeschäft ein
Die Antworten auf die Kleine Anfrage der Eimsbütteler Abgeordneten Kersten Artus (Drs. 19/756) zur geplanten Ansiedlung von Möbel Höffner in Eidelstedt machen deutlich, dass der Senat ein geringes Interesse und wenig Wissen über die Auswirkungen der Ansiedlung auf künftige Steuereinnahmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen hat.
„Der Senat agiert vor allem in Bezug auf die Zukunft Eidelstedts blauäugig“, sagt Kersten Artus. „Gerade aufgrund der zu erwartenden städtebaulichen Auswirkungen, dem erhöhten Verkehrsaufkommen und den Folgen für den lokalen Einzelhandel hätte ich erwartet, dass sich der Senat eingehender mit der Materie befasst.“
Dem Senat weiß zwar wie viele Arbeitsplätze der Investor schaffen will, aber nicht, wie diese Arbeitsplätze konkret aussehen sollen (vgl. Drs. 19/567 vom 24.06.08).
Die Eröffnung der größten Möbel Höffner Filiale im November 2005 vor den Toren Hamburgs in Barsbüttel, sollte jedoch Anlass zu einer genaueren Überprüfung einer solchen Ansiedlung Anlass geben. KritkerInnen haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich bei den ehemals 1.000 Arbeitsplätzen in Barsbüttel weder um dauerhafte noch um Vollzeitarbeitsplätze handle. Ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze sei öffentlich finanziert gewesen und nach Auslaufen der Förderungen gestrichen worden. Auch habe die Gemeinde Barsbüttel bisher keine zusätzlichen Steuereinnahmen durch Möbel Höffner erzielen können.
„Diese Kritik ignoriert der Senat“, sagt Kersten Artus. „Solche Ansiedlungen auf der grünen Wiese sind nicht unproblematisch. Für den Investor wird vom Senat der rote Teppich ausgerollt. Die gewachsenen Einkaufsgegenden laufen Gefahr zu veröden und Eidelstedt und Schnelsen werden dafür vom Verkehr überrollt.“