OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2008“ – Zeit zum Nachdenken nutzen!

Die heute veröffentlichte OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2008“ bescheinigt Deutschland einen eklatanten Mangel an Studierenden.  Dennoch ist der Hamburger Senat entschlossen noch mehr Studierende zur Zahlung von Studiengebühren zu verpflichten.

In der letzten Bürgerschaftssitzung war auf Antrag der Fraktion DIE LINKE die erste und zweite Lesung des Gesetzes zur Einführung der nachgelagerten Studiengebühren getrennt worden. Im Verlauf der Debatte hatte die wissenschaftspolitische Sprecherin Dora Heyenn noch einmal auf die abschreckende Wirkung von Studiengebühren – gleich welcher Art – hingewiesen.

Diese Warnung wird durch die in der OECD-Studie genannten alarmierenden Zahlen bestätigt: Mit einer Quote von 21% Hochschulabsolventen eines Jahrgangs liegt Deutschland im weltweiten Vergleich um 16 Prozentpunkte hinten. Nur noch Griechenland, Slowenien und die Türkei haben eine geringere Quote an Hochschulabsolventen.

„Es muss alles getan werden, um mehr Abiturienten für ein Hochschulstudium zu motivieren. Studiengebühren bewirken genau das Gegenteil. Deshalb müssen sie in Hamburg abgeschafft werden“, fordert Dora Heyenn.

Sie hofft, dass die durch DIE LINKE erwirkte Denkpause bei dem Studiengebührengesetz auch tatsächlich von den Bürgerschaftsabgeordneten genutzt wird:

„Die Verfassungsväter und -mütter haben sich ja was dabei gedacht, ein Gesetz zeitlich verschoben in mehreren Durchgängen zu debattieren, bevor es verabschiedet wird. Wir setzen darauf, dass alle Abgeordneten noch einmal darüber nachdenken. Die OECD-Studie sollte nicht abgeheftet, sondern genau gelesen werden“, so Dora Heyenn.
Am 17. September stehen Studiengebühren erneut auf der Tagesordnung der Bürgerschaft.