Cansu Özdemir: „Sexismus- und Rassismusdiskurs nicht vermischen!“
Die Übergriffe vor allem auf Frauen in der Silvesternacht prägen die öffentliche Debatte bis heute. „Sexuelle Übergriffe und sexualisierte Gewalt gegen Frauen sich nicht an Silvester vom Himmel gefallen“, sagte in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin DIE LINKE. „Doch wird der Themenbereich in den Medien behandelt, geht es meist um häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern. Aber sexuelle Gewalt im öffentliche Raum und sexuelle Übergriffe sowie Sexismus am Arbeitsplatz werden nach wie vor kaum diskutiert, in Erziehung und Lehrplänen spielen diese Themen ebenfalls kaum eine Rolle. Dabei wären frühe Präventions- und Schutzkonzepte geeignete Mittel.“
Die Diskussion um sexualisierte Gewalt ist notwendig. Was ist jetzt konkret zu tun?
- Frauen und Mädchen müssen wirklich gestärkt werden
- das Sexualstrafrecht muss angepasst werden
- Beratungs- und Anlaufstellen müssen finanziell besser ausgestattet werden
- PolizistInnen müssen für das Thema sensibilisiert und fortgebildet werden
Was brauchen wir jetzt nicht?
In den vergangenen Wochen wurde sexualisierte Gewalt in Politik und Medien immer wieder in einen direkten Zusammenhang mit Menschen mit Migrationshintergrund gestellt. Cansu Özdemir ist sicher: „Was wir auf keinen Fall brauchen ist die Vermischung einer Sexismus- mit einer Migrationsdebatte!“ Jetzt gelte es sachlich zu bleiben und die Fakten für sich sprechen zu lassen: „Aktuelle Zahlen der Hamburger Polizei belegen, dass es bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei sexueller Gewalt und Nötigung keine eklatanten Unterschiede in der Anzahl der deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen gibt“, so Özdemir.