Praktikum bei der Linken: „Eine tolle Erfahrung!“
Mascha Metze hat ein dreiwöchiges Betriebspraktikum bei der Bürgerschaftsfraktion der LINKEN absolviert – hier schildert sie ihre Erfahrungen.
von Mascha Metze
Mich bei der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE als Praktikantin zu bewerben, war eine sehr gute Wahl: Meine Aufgaben in der Fraktion waren vielfältig waren und ich konnte einen umfangreichen Einblick in die oppositionelle Politik gewinnen.
Normalerweise fing mein Tag um 10 Uhr an, manchmal auch um 12 Uhr. Zu meiner Arbeit gehörte es etwa, an Fachsitzungen teilzunehmen – so konnte ich etwa einer Sitzung des Familien-, Kinder- und Jugendausschuss beiwohnen. Der Ausschuss hat sich dabei mit dem Thema Kinderarmut in Hamburg befasst, was durch eine Große Anfrage der LINKEN initiiert worden war. Zur Vorbereitung auf diese Sitzung habe ich mir eine Große Anfrage sowie das Wortprotokoll einer Anhörung der LINKEN zum Thema angeschaut. Durch diese Vorarbeit konnte ich dem Geschehen anschließend gut folgen.
Überrascht hat mich der raue Ton, der in dieser Sitzung und auch in einer späteren Bürgerschaftssitzung, an der ich teilnahm, herrschte. Zudem konnte ich mit Erschrecken beobachten, dass beim Tagesordnungspunkt „Pflegen und Wohnen vor Spekulanten retten“ plötzlich nur noch die Hälfte der Bürgerschaftsabgeordneten im Plenarsaal anwesend waren.
Recherche zum G20-Gipfel, unterwegs mit parlamentarischen Beobachtern
Abgesehen von solchen und ähnlichen Sitzungen konnte ich an Pressekonferenzen teilnehmen und war etwa dabei, als die beiden Fraktionsvorsitzenden Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir der WELT ein Zeitungsinterview zum G20-Gipfel gaben. Ansonsten habe ich Drucksachen analysiert (z.B. Kleine und Große Anfragen), mich mit dem Aufbau einer Pressemitteilung beschäftigt und bei organisatorischen Aufgaben mitgeholfen, etwa dann, wenn Lieferungen für die Fraktion eingetroffen sind.
Das dominierende Thema während meines Praktikums war natürlich der G20-Gipfel: Zu diesem Thema habe ich sehr viele Zeitungsartikel gelesen und die Einschränkungen für die Hamburger_innen während des Gipfels dokumentiert. Außerdem habe ich eine Abgeordnete der Linksfraktion im Rahmen der parlamentarischen Beobachtung der G20-Proteste und Sicherheitsmaßnahmen in Hamburg begleitet – gemeinsam haben wir ein Schlafcamp von Gipfelgegnern besucht, um zu kontrollieren, ob und inwiefern dort das Recht auf Versammlungsfreiheit gewahrt wurde. Für die bereits erwähnte Bürgerschaftssitzung habe ich zudem bei der Tagesordnung mitgeholfen und dafür gesorgt, dass alle Drucksachen zu Beginn der Sitzung vorhanden waren.
Auch wenn die Tage in der Fraktion nicht von einem normalen Ablauf geprägt waren, so fand ich mein Praktikum trotzdem – oder gerade deswegen – sehr interessant. Ich habe sehr viel dazu gelernt, vor allem, was meine Selbstständigkeit und Zeiteinteilung betrifft. Sehr erfrischend war, dass ich nicht nach dem typischen Schulprinzip gelernt habe. Es lässt sich jedoch auch sagen, dass ich wegen der Kürze des Praktikums leider nicht alle Themen in ihrer Komplexität bearbeiten konnte. Ich habe einfach auch meine Zeit gebraucht, um mich einzuarbeiten. Das Arbeitsklima ist locker, die MitarbeiterInnen sind alle sehr nett und hilfsbereit. Langweilig wurde mir angesichts dieser Vielfalt an Aufgaben nicht und meine Fragen wurden stets beantwortet.
Das Praktikum in der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE ist eine tolle Erfahrung und ich danke allen für ihre Unterstützung und Betreuung.