Schulbegleitungen: Die Inklusionsleistung ist immer noch ungerecht verteilt!
Die Inklusionsleistungen in Hamburg sind nach wie vor sehr ungleich auf die Schulen verteilt – das zeigen zwei aktuelle Anfragen der Linksfraktion. So wurden im Schuljahr 2023/24 an Gymnasien ca. 1100 Stunden pro Schulwoche für Schulbegleitungen bewilligt – an den Stadtteilschulen waren es jedoch 10 000 Stunden. Auch innerhalb der Schulformen zeigen sich drastische Unterschiede: Grundschulen mit den Sozialindizes 1 und 2 hatten etwa 7,2 Prozent Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, bei Grundschulen mit Sozialindizes 5 und 6 waren es nur 2,3 Prozent.
Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es darf nicht sein, dass die schulische Inklusion hauptsächlich von Grundschulen mit niedrigem Sozialindex und von den Stadtteilschulen getragen wird! Der Senat muss endlich Maßnahmen ergreifen, damit gerade Gymnasien auch ihren Teil zur Inklusion beitragen können. Schüler*innen mit Inklusionsbedarf haben einen Anspruch auf Schulbegleitung an der Schule ihrer Wahl, den die Schulen und auch die Schulbehörde dann zu erfüllen haben. Wir hören aber auch aus den Schulen, dass viele Schüler*innen mit bewilligtem Bedarf auf eine Schulbegleitung unversorgt bleiben. Konkrete Zahlen dazu, wie viele Schulbegleitungen fehlen, hält die Behörde trotz unseres hartnäckigem Nachfragens seit Jahren geheim. Dabei liegen Zahlen über die Besetzung der bewilligten Schulbegleitungen doch bei den Regionalen Bildungs- und Beratungszentren vor! Die Schwachstellen der Schulbegleitung zum Wohle der Kinder und ihrer Eltern müssen behoben werden – und dafür muss der Senat erstmal für Transparenz sorgen und die Empfehlungen zur Weiterentwicklung und Sicherung der Schulbegleitung der Uni Oldenburg, die seit Juni vorliegen, umsetzen.“