Suizidgefährdete Menschen brauchen Hilfsangebote – auch außerhalb der Bürozeiten

Anlässlich des Weltsuizidtages am 10. September 2009 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Kersten Artus: „Freitod ist in der Regel keine freiwillige Entscheidung. Wenn ein Mensch seinem eigenen Leben eigenmächtig ein Ende setzen will, gehen dem schwere Lebenskrisen voraus.

Die Gesellschaft ist in der Verantwortung, alles Menschen mögliche zu unternehmen, um Suizide zu verhindern. Hierfür müssen ausreichend Mittel bereit gestellt werden und ein Rund-um-die-Uhr-Betreuungsnetz.“

Artus teilt die Einschätzung des Leiters des Therapiezentrums für Suizidgefährdete am UKE, dass Angst vor Arbeitslosigkeit und Hartz IV Menschen auf Selbstmordgedanken bringen und Freitod-Versuche zunehmen könnten und fordert den Senat auf, nach Berliner Vorbild Hilfsangebote für Menschen in psychosozialen Krisen anzubieten, die 24 Stunden am Tag erreichbar sind.

Artus weiter: „Wir sind gegen eine doppelte Struktur von Hilfsangeboten in der Stadt. Es wird aber dringend eine Ergänzung benötigt, da viele Einrichtungen nach 16 Uhr nicht mehr erreichbar sind. Die meisten Menschen erleben ihre seelischen Krisen aber nachts. Polizei und Rettungsdienste sind nicht ausreichend darauf vorbereitet, dass sich Fälle häufen werden, wenn die Krise voll auf dem Arbeitsmarkt ankommt. Telefonseelsorge allein wird nicht ausreichen.“
DIE LINKE fordert weiterhin eine Aufstockung des Selbsthilfegruppentopfes. Dies ist bereits zweimal von CDU, GAL und SPD abgelehnt worden.