Überlastete Lehrer*innen: Behörde verweigert Arbeitszeiterfassung

Immer wieder macht die Überlastung der Lehrer*innen in Hamburg Schlagzeilen. Doch der Senat sieht weiterhin keinen Handlungsbedarf bei der Arbeitszeiterfassung der Lehrkräfte – schließlich würden mit der Lehrerarbeitszeitverordnung die zu leistenden Tätigkeiten vorab festgelegt, seien präzise messbar und ansonsten frei gestaltbar. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Regelung zur Erfassung der Arbeitszeit ist doch nicht umsonst verabschiedet worden. Und die Behörde setzt sie ja auch um – und zwar in allen Bereichen, in denen keine Lehrer*innen tätig sind. Doch ausgerechnet bei den Kernaufgaben lässt sie es bleiben, klammert sich lieber am Planungsmodell der Lehrerarbeitszeitverordnung fest. Doch dieses Verhalten ignoriert die Überbelastung und die dringenden Reformen in der Zeitgestaltung des Schulalltags. Die GEW versucht aktuell, der Behörde mit einer eigenen Studie auf die Sprünge zu helfen. Es liegt auf der Hand, dass die Schulbehörde das Ausmaß der Mehrarbeit ahnt – und sich genau deshalb so hartnäckig der Zeiterfassung verweigert. Denn: Wenn die Zeitbemessungen der Schulbehörde in ihrer Planung tatsächlich korrekt und auskömmlich wären, sollte es doch auch kein Problem sein, die wirklich geleistete Arbeitszeit zu erfassen! Für mich liegt auf der Hand: Die Schulbehörde muss dringend die Lehrerarbeitszeitverordnung reformieren und an die Wirklichkeit anpassen!“