UKE: Wie groß ist das Chaos? Endlich Betten schließen!
Auch nach dem dritten Auftritt des Vorstandsvorsitzenden des Universitätskrankenhauses Eppendorf, Herrn Prof. Dr. Debatin, vor dem Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft ist DIE LINKE unzufrieden über den Sachberichtsstand. Nach wie vor gibt es Computerprobleme, Personalmangel und Patientenklagen.
Die gesundheitspolitische Sprecherin Kersten Artus: „Man wird einfach das Gefühl nicht los, dass da noch eine Menge unter dem Teppich gekehrt wird. Der geschmeidige Vortrag des Vorstandsvorsitzenden Debatin wirkte nicht beruhigend, sondern wie eine Flucht nach vorn. Immer wieder kommen neue Tatsachen raus, die misstrauisch machen. Viel Neues wurde seit der letzten Sitzung des Wissenschaftsausschusses am 29. Mai nicht berichtet.“
Die Umstände, die die Familie eines an Krebs erkrankten und mittlerweile Verstorbenen über die Abläufe im UKE schilderte, sind skandalös. Zwar soll eine Schlichtungsstelle Aufklärung bringen, die Ergebnisse werden aber Monate auf sich warten lassen. Nach wie vor können Schichten nicht besetzt werden. Der Krankenstand der offenbar in weiten Teilen überlasteten Kollegen und Kolleginnen ist unverändert hoch. Personal aus 25 verschiedenen Zeitarbeitsfirmen stopft die Lücken. Das ergab eine Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Artus (Drucksache 19/3225).
Wie das UKE den entstanden Vertrauensverlust wieder gut machen will, ist Kersten Artus unklar: „Eine wirksame Maßnahme bestände darin, Betten auf den Intensivstationen zu schließen. Die Kapazitäten, die im UKE von den Beschäftigten unter den derzeitigen Bedingungen bewältigt werden, sind nicht weiter zumutbar! Doch hiervon will das UKE-Management nichts hören.“
Mit einer weiteren Kleinen Anfrage an den Senat, mittlerweile der dritten, will Kersten Artus nun in Erfahrung bringen, ob es ein Personalausfallmanagement gibt. Zudem soll geklärt werden, ob aus Personalnot Dauerkatheder gelegt werden und wie die Pflegestandards aussehen.