Foto: Fraktion Die Linke
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Von wegen Transparenz: Was Olympia in Hamburg wirklich kosten könnte

Der Senat hat endlich bekannt gegeben, was Olympische Sommerspiele in Hamburg 2024 (mit Stand heute, neun Jahre davor) kosten könnten. 11,22 Milliarden sollen es werden, davon sollen mindestens 7,4 Milliarden die SteuerzahlerInnen aufbringen. Doch bei allen Olympischen Spielen gab es vorher ausführliche Berechnungen – kein Land will sich unvorbereitet an ein so riesiges und so teures Projekt wagen. Und allen Planungen zum Trotz waren die Spiele seit 1960 jedes einzelne Mal wesentlich teurer, als vorher geplant war. Das hat sich nicht die Linksfraktion ausgedacht, das hat die Saïd Business School der Universität Oxford ausgerechnet. Sommerspiele, wie sie Senat und Handelskammer für Hamburg wollen, kosteten seit 1960 jedes Mal durchschnittlich mehr als das Doppelte der Planung (+118%).

Einige ausgesuchte Kostenüberschreitungen laut Universität Oxford:

London 2012 (Sommer): +101% (Zahlen noch nicht vollständig)
Vancouver 2010 (Winter): +17%
Peking 2008 (Sommer): +4% (Regierungsoffizielle Zahl)
Turin 2006 (Winter): +82%
Athen 2004 (Sommer): +60%
Salt Lake City 2002 (Winter): +29%
Sydney 2000 (Sommer): +90%
Nagano 1998 (Winter): +56%
Atlanta 1996 (Sommer): +147%
Lillehammer 1994 (Winter): +277%
Barcelona 1992 (Sommer): +417%
Albertville 1992 (Winter): +135%
Calgary 1988 (Winter): +59%
Sarajevo 1984 (Winter): +173%
Lake Placid 1980 (Winter): +321%
Montreal 1976 (Sommer): +796%
Grenoble 1968 (Winter): +201% 

Geht man von diesen Erfahrungen der letzten 50 Jahre aus, könnte Olympia in Hamburg locker über 20 Milliarden Euro kosten. Und der Gastgeberstadt-Vertrag des IOC, den Hamburg unterzeichnen müsste, sagt ganz klar, wer für Kostensteigerungen aufkommen muss: allein die SteuerzahlerInnen.