Welt-Aids-Tag: Senat muss für bessere Angebote sorgen!
Am 1. Dezember 2014 findet zum 27. Mal der Welt-Aids-Tag statt. Neben vielen Veranstaltungen geht es darum, selbst aktiv zu werden und Solidarität mit den von HIV betroffenen Menschen zu zeigen. Der Welt-Aids-Tag soll auch alle Verantwortlichen daran erinnern, dass das HI-Virus noch längst nicht besiegt ist, die notwendigen Mittel bereitgestellt werden müssen und sich Vorbeugung, Aufklärung, Behandlung und Hilfe an den Lebenswirklichkeiten der Betroffenen orientieren muss. In Deutschland leben zurzeit geschätzte 80.000 Menschen mit HIV. Unter dem Motto „Positiv zusammen leben“ wird dieses Jahr zu Toleranz und Solidarität aufgerufen. Die allermeisten wissen, dass sie im ganz normalen Alltag vor einer Infektion mit HIV sicher sind, trotzdem sind die Ängste häufig stärker.
Dazu erklärt die Fachsprecherin Gesundheit der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE und Vizepräsidentin der Bürgerschaft Kersten Artus: „Das Hauptproblem in Deutschland sind nach wie vor unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung im Alltag. Wir fordern daher politisches Handeln, um Respekt und Normalität im Umgang mit HIV-positiven Menschen endlich flächendeckend umzusetzen und Ausgrenzungen zu beenden. Ende 2013 haben in Deutschland etwa 14.000 Menschen mit einer HIV-Infektion gelebt, ohne es zu wissen. Das sind 1.000 mehr als im Vorjahr. Die schlimmen Erfahrungen der Vergangenheit belegen, dass nur mit absoluter Freiwilligkeit und Schutz für Betroffene frühere Tests und damit eine frühere Behandlung und längere Lebenszeit erreicht werden können. Deshalb müssen auch Menschen, die nach Deutschland kommen, von vornherein eine vollwertige Krankenbehandlung bekommen, zur Not auch über anonyme Krankenscheine. Es ist für DIE LINKE nicht hinnehmbar, wenn es in Hamburg nach wie vor nur unzureichende Hilfsstrukturen gibt, die ausschließlich auf freiwilligem Einsatz beruhen. Hier ist der SPD-Senat gefordert, endlich wirksam zu handeln.“
Für die Landesarbeitsgemeinschaft queer der Partei DIE LINKE erklärt weiterhin Lars Wendrich, Kandidat für die Bürgerschaftswahl 2015, ergänzend folgendes: „HIV kann mit einem weltweiten Milliardenprogramm nach Einschätzung des AIDS-Programms der UN innerhalb weniger Jahre besiegt werden. Weltweit bleiben die meisten betroffenen Menschen bislang ohne Hilfe. Es kann nicht angehen, dass es auch in Hamburg immer mehr sogenannte „Late-Presenter“ gibt – Menschen, die sich erst mit weit fortgeschrittener HIV-Infektion bis zum Vollbild AIDS medizinisch behandeln lassen, weil es kein umfassendes kostenfreies Versorgungsangebot und keinen wirksamen Antidiskriminierungsschutz bei positivem Testergebnis gibt. Hier ist gerade auch der Hamburger Senat gefordert, der sich bislang aber als handlungsunfähig erwiesen hat.“