Abi in der Pandemie: Individuelle Förderung und kreativere Prüfungsformate nötig

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe hat heute Regelungen zur Durchführung des Abiturs im Corona-Schuljahr 20/21 vorgestellt. Dazu Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es ist gut und wichtig, dass jetzt die Anforderungen an das Abitur an die besonderen Bedingungen der Pandemie angepasst wurden. Das sind sinnvolle Maßnahmen, die bei den Schüler:innen den Druck etwas rausnehmen. Aber das alles reicht nicht als Antwort auf die unfassbar belastende Lage, in der sich unsere Abiturient:innen befinden. Ich hätte mir einen deutlich späteren Zeitpunkt für das Abitur gewünscht mit kreativeren und individuelleren Prüfungsformaten und Leistungsnachweisen. Aber offenbar ist selbst in diesen Krisenzeiten das Abi eine heilige deutsche Kuh – niemand traut sich da wirklich ran! Was fehlt in den Plänen von Herrn Rabe: Es muss in jedem Einzelfall möglich sein, Schüler:innen, die das wünschen, besondere Unterstützung zu gewähren – das gilt natürlich nicht nur für das Abi, sondern auch für die übrigen Abschlüsse. Und wer das möchte, muss die Chance auf ein zusätzliches Lernjahr bekommen. Zugleich muss das Abschulen nach Klasse 6 vom Gymnasium zur Stadtteilschule gestoppt werden. Was wir gerade jetzt brauchen, ist individuelle Förderung statt Aussieben!“