Corona-Maßnahmen an Schulen: viel zu spät, viel zu wenig!
Heute legte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe im Abendblatt seinen Plan in Bezug auf Schulen in Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen vor: Sollten im Zuge der Pandemie sogenannte „Hotspots“ mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 je 100.000 Einwohner:innen entstehen, sollten vier Maßnahmen an den Schulen ergriffen werden: a) Hybridunterricht ab Klasse 11, b) Überprüfung des Sport- und Musikunterrichts von der Mittelstufe an, c) Ausweitung der Maskenpflicht ab Klasse 5, d) feste Lerngruppen. Diese Maßnahmen Hamburgs sollen Blaupause für ein gemeinsames Vorgehen der Kultusminister:innen sein.
Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft ist entsetzt: „Auf welcher Grundlage kommt der gelernte Lehrer Ties Rabe dazu, einen neuen Höchstwert für Corona-Hotspots zu verkünden? Fast die gesamte Bundesrepublik ist ein Hotspot, das ist nicht schön zu rechnen! Noch im Frühjahr galt die Empfehlung des RKI, Klassen bei einer Inzidenz von 50 zu teilen und Unterricht aus den Schulen zu verlagern. Warum wird dies im Sinne des Gesundheitsschutzes für alle Schulbeteiligten nicht endlich umgesetzt?“ Boeddinghaus fährt fort: „Die Kultusminister:innen haben seit dem Auftreten der Pandemie keinerlei Lernfortschritt gezeigt. Rabe schießt den Vogel ab! Anstatt den Schulen die nötige Unterstützung für bestmögliche Bildung und Gesundheitsschutz mit unterschiedlichen hybriden Konzepten zu geben, zaubert der Schulsenator neues Lametta aus dem Hut. Das Agieren ist zu spät und es ist viel zu wenig!“