SABINE BOEDDINGHAUS
MEINE POLITISCHEN ZIELE
Wir haben in Deutschland ein eklatantes Bildungs- und Gerechtigkeitsproblem – davon konnte ich mich während der Schulzeit meiner fünf Kinder und durch meine Elternarbeit über drei Jahrzehnte hinweg überzeugen. Doch die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und ihr Anrecht auf eine umfassende Bildung müssen Ausgangspunkt unserer Politik sein.
Ich engagiere mich für eine sozial gerechte Bildungspolitik: Anstatt alle Kinder nach ihren individuellen Fähigkeiten zu fördern und sie gemeinsam von- und miteinander lernen zu lassen, trennen wir sie – seien wir ehrlich – nach ihrer Herkunft. Viel zu viele gescheiterte Schulkarrieren sind die Folge. Es wird keinen Schulfrieden geben, solange diese Diskriminierung Bestand hat.
Ich trete für die Eine Schule für Alle ein, weil diese demokratischer und sozial gerechter als das Zwei-Säulen-Modell ist. Mit unserem Entwurf für ein inklusives Schulgesetz haben wir gezeigt, dass dieses Ziel umsetzbar ist, wenn es politisch gewollt ist. Eine entsprechende Aufklärungskampagne wird im Mittelpunkt meiner Arbeit in der neuen Wahlperiode stehen. Die Jugend- und Familienhilfe in Hamburg muss neu aufgestellt werden. Die offene Kinder- und Jugendarbeit braucht mehr Wertschätzung und eine bessere Ausstattung. Geschlossene Jugendhilfeeinrichtungen lehne ich entschieden ab. Dafür haben wir in der Enquete Kommission eine gute fachliche Grundlage geschaffen. Die entsprechenden Empfehlungen gilt es nun konsequent durchzusetzen.
Mein Platz ist bei der LINKEN, weil uns das politische Ziel der Herstellung sozialer Gerechtigkeit in allen Lebensbereichen eint. Ich trete ein für ausreichend bezahlbare Wohnungen, lebenswerte und behindertengerechte Quartiere, gute Arbeitsplätze mit auskömmlichem Lohn, eine menschenwürdige Gesundheits- und Altersversorgung und eine gebührenfreie Bildung und Betreuung. Voraussetzung dafür ist eine gerechte Steuerpolitik, die Reichtum von oben nach unten umverteilt.
POLITISCHES:
in Partei und Parlament
- 2001 Eintritt in die SPD, 2004-2008 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Ende 2008 Austritt aus der SPD
- 2009 Mitarbeit in der LAG Bildung DIE LINKE
- im Januar 2010 Eintritt in DIE LINKE, Sprecherin der LAG Bildung
- ab März 2010 Mitglied im Bezirksvorstand DIE LINKE, Harburg
- ab März 2011 Abgeordnete der Bezirksversammlung Harburg
- ab März 2015 Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
- ab Februar 2020 Wiederwahl in die Hamburgische Bürgerschaft
außerparlamentarisches Engagement
- Seit 1986 Arbeit in schulischen Gremien, Elternrat und Kreiselternrat
langjährige Vorsitzende des Elternrates der Schule Grumbrechtstrasse und der Gesamtschule Harburg - Gründung „Harburger Elternstammtisch“
- Mitglied im Aktionsbündnis „Gesamtschule – gut für alle“
- Gründungsmitglied der Volksinitiative „Eine Schule für Alle“
- Vorsitzende Elternverein Hamburg e.V.
- Stv. Vorsitzende im Vorstand des Vereins „Eine Schule für Alle“
- Mitglied der GEW
- 2006-2015 Mitglied im Landesvorstand des Arbeiter Samariter Bundes (ASB)
BIOGRAFISCHES:
geb. 1957 in Wesel/Nordrhein–Westfalen. Verheiratet, fünf Kinder und drei Enkelkinder.
BERUFLICHES:
Abitur in Düsseldorf. Studium der Erziehungswissenschaften.
AKTUELLES
BEITRÄGE VON SABINE BOEDDINGHAUS
PARLAMENTARISCHE ARBEIT: ANTRÄGE
Hier finden Sie aktuelle Anträge der Abgeordneten Sabine Boeddinghaus. Ältere Anträge, kleine und große Anfragen finden Sie in der Parlamentsdatenbank der Hamburgischen Bürgerschaft. Stellen Sie dafür im Reiter “Formalkriterien” unter “Urheber” die Option “Boeddinghaus, Sabine” ein.
8. Mai 2019
Schulsenator Rabe hat nach langem Drängen endlich einen Referentenentwurf für einen neuen Schulentwicklungsplan (SEPL) vorgelegt. Doch dieser kann bei dem engen Zeitplan nur fehlgehen. Wir beantragen einen regionalen und sozial ausgewogenen Schulentwicklungsplan in gemeinsamer Verantwortung. Mit dem Antrag greifen wir die greifen die lang geäußerte Kritik von Schulen, Lehrkräften, Elternschaften und Schüler_innen auf, die einen Schulentwicklungsplan von unten fordern.
Zum Antrag
24. April 2019
Gesundheit an Schulen umfassend und ganzheitlich fördern
Lehrkräfte erfüllen an Schulen immer wieder gesundheitsspezifische Aufgaben – vor Allem vor dem Hintergrund der Inklusion. Wir beantragen die Einstellung von Gesundheitsfachkräften zur Entlastung. Modellversuche in Brandenburg und Hessen hätten gezeigt, dass sich ein interner schulgesundheitlicher Dienst auf alle Akteur_innen der Schule gesundheitsförderlich auswirkt.
Zum Antrag
23. April 2019
Das erfolgreiche Klimaschutzprogramm fifty/fifty entwickeln, nicht
abwickeln!
Das Projekt Klimaschutzprojekt „fifty fifty“ basiert darauf, dass jede teilnehmende Schule 50 Prozent des Betrags behalten darf, der durch Reduktion von Energie, Wasser und Abfall im Laufe eines Jahres eingespart wird. Der Senat hat angekündigt, das Projekt abzuschaffen und durch das Modell „Energie hoch 4“ zu ersetzen. Danach bekommen Schulen, die drei Prozent mehr Energie eingespart haben als im Vorjahr, drei Euro pro Schüler_in. Bei sechs Prozent Einsparungen sind es pro Schüler_in vier Euro. Damit könnte der Anreiz sinken, Energie zu sparen. Wir beantragen, die die Weiterführung von „fifty fifty“ an Hamburger Schulen.
Zum Antrag
9. April 2019
Ausbau der sozialen Infrastruktur: Hier Kinderschutzhäuser und weitere Alternativen
Für Kinder, die in Obhut genommen werden, gibt es Kinderschutzhäuser und Kindergschutzgruppen. Allerdings sind die Bedingungen dort schlecht: hohe Fluktuation der Mitarbeiter_innen, Einsatz von nicht pädagogisch qualifiziertem Sicherheitspersonal, hohe Verweildauer, zu wenig Bereitschaftspflegestellen sind nur ein paar der gravierenden Probleme. Um Kinderschutz und Kinderrechte sicherzustellen, fordern wir unter Anderem einen Ausbau der Kinderschutzhäuser und präventiver Angebote wie Kinder- und Familienzentren.
Zum Antrag
16. Januar 2019
Schulgeldfreiheit in therapeutischen Gesundheitsberufen
Bei therapeutischen Berufen im Gesundheitsbereich herrscht ein akuter Fachkräftemangel. Offene Stellen in Krankenhäusern, Kliniken und Praxen können nur sehr schwer oder gar nicht besetzt werden. Kein Wunder, denn wer sich für einen Beruf im Heilmittelsektor entscheidet, muss mit Ausbildungskosten von bis zu 20 000 Euro rechnen. Wer keine finanzielle Unterstützung durch die Eltern bekommt, ist dazu gezwungen, einen Kredit aufzunehmen. Auch ohne die hohen Ausbildungskosten haben haben es Schüler_innen in Gesundheitsberufen schon schwer: Wegen der hohen Mieten und Lebenshaltungskosten in Hamburg müssen Viele neben der Vollzeit-Ausbildung arbeiten. Der Senat hat jetzt beschlossen, ab September in einigen Berufen die Schulgeldfreiheit einzuführen. Andere, wie Podolog_innen oder medizinische Bademeister_innen müssen aber weiterhin tief in die Tasche greifen. In der Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch beantragen wir vom Senat, die Schulgeldfreiheit in allen therapeutischen Gesundheitsfachberufen ohne Ausnahmen rückwirkend ab dem 1. Januar 2019. Zum Antrag
22. August 2018
Die Zahl der Schüler_innen in Hamburg wächst von Jahr zu Jahr. Allein seit dem letzten Schulentwicklungsplan (SEPL) aus dem Jahr 2012 sind mehr als 16.700 Schüler_innen neu hinzugekommen – Prognose: weiter steigend. Angesichts dieser Zahlen und der zunehmenden Bildungsungerechtigkeit fordern wir vom Senat die Ausarbeitung eines neuen Schulentwicklungsplans. Zum Antrag
30. Mai 2018
Dolmetscher/-innen an Hamburger Schulen endlich bedarfsgerecht einsetzen und angemessen vergüten
Eltern, denen die notwendigen Kenntnisse der deutschen Sprache sowie der Bandbreite schulischer Strukturen, Vorschriften und Möglichkeiten noch fehlen, sind gerade in Hinsicht auf die zahlreichen Fragestellungen, welche die richtige Entscheidung zur Bildungskarriere ihrer Kinder im Hamburgischen Schulsystem mit sich bringen, auf bestmögliche Unterstützung und Beratung durch qualifizierte Fachkräfte in ihrer eigenen Muttersprache wie im Deutschen angewiesen. Ein Begleitungsbedarf für Sorgeberechtigte, der nicht zuletzt vor dem Hintergrund weiter wachsender Zuschulungen von zuziehenden Kindern aus Deutschland und der ganzen Welt ins Regelsystem unserer Schullandschaft sehr hohe Relevanz besitzt und weiterhin besitzen wird. Zum Antrag
31. Januar 2018
Prävention beim Umgang mit religiös-politischer Radikalisierung an Schulen konsequenter ausbauen
Schulen sind ein Bildungsort, wo die soziale und kulturelle Heterogenität der Schüler-/ -innenschaft eine große Bereicherung an vielfältigen Erfahrungen und Perspektiverweiterung darstellt. Dabei darf aber auf keinen Fall das Potenzial von Konflikten übersehen beziehungsweise nicht ausreichend ernst genommen werden, das in religiösen, traditions- oder politikbezogenen Zusammenhängen wurzeln kann. In der angemessenen Reaktion darauf ist die Kompetenz des offenen und qualifizierten Umgangs mit diesen Erscheinungsformen seitens der Lehrkräfte entscheidend. Zum Antrag
08. November 2017
Chancengleichheit durch mehr Durchlässigkeit im allgemeinen Schulsystem herstellen!
Eines der wichtigsten Ziele des Bildungswesens besteht in der Gewährleistung der bestmöglichen schulischen Abschlüsse für alle Schüler_innen durch die konsequente Verwirklichung der Chancengleichheit und des Nachteilsausgleiches für die Gesamt- heit der Lernenden an unseren Schulen, auf die das Hamburgische Schulgesetz (HmbSG) in § 3 ausdrücklich verpflichtet. Dennoch zeigt sich dieser entscheidende Grundsatz gegenwärtig gerade hinsichtlich der Durchlässigkeit unseres städtischen Schulsystems als unzureichend realisiert. Zum Antrag
13. September 2017
Das Hamburger Schulschwimmkonzept endlich bedarfsgerecht überarbeiten
Kindern die Grundlagen des sicheren Schwimmens beizubringen stellt eine der wichtigsten, weil potenziell lebensrettenden, Aufgaben in schulsportlicher Hinsicht dar. Dies gilt insbesondere für unsere Stadt, die im gesamten inneren wie äußeren Metropolbereich von vielen großen und mittleren Gewässern durchsetzt ist. Ferner ist sicheres Schwimmen Grundvoraussetzung, um überhaupt mit Wassersport (Rudern, Kanu, Segeln, Surfen, Paddling unter anderem) beginnen zu können – ein sportlicher Schwerpunkt in unserer Stadt. Zum Antrag
29. Mai 2017
Der vorgelegte Antrag (Drs. 21/9145) räumt vor dem Hintergrund der gestiegenen Prüfungsanforderungen für Hamburg im Fach Mathematik und der bundesweiten Kontroverse zwischen universitärem und fachdidaktischem Standpunkt hinsichtlich der Aufgabe des Mathematikunterrichtes – entweder zur Vermittlung studienrelevanter oder eher breiter allgemeinbildender Kenntnisse – selbst ein, dass: „(…) sich Lösungswege zur Verbesserung des Mathematikunterrichts keineswegs auf Fragen der Stundenzahl und Fachlichkeit der Lehrkräfte beschränken dürfen, sondern insbesondere auch die Art der Gestaltung des Kompetenzerwerbs, also die Methodik und Didaktik, umfassen müssen. Dies betrifft zum Beispiel auch Fragen des sprach- sensiblen Mathematikunterrichts Auch wenn diese Fragen bereits von der laufenden Mathematikoffensive (…)“ Zum Antrag
31. Mai 2017
Nach aktuellen Studien zur Fähigkeit und Bereitschaft der Bevölkerung in Notfällen Erste Hilfe für ihre Mitmenschen leisten zu wollen, beträgt diese in der Bundesrepublik Deutschland mit gerade einmal 16 Prozent einen Tiefstwert unter den Industriestaaten Europas. In anderen europäischen Nationen, allen voran denen Skandinaviens, zeigt sich der Prozentsatz aktiv geleisteter Erster Hilfe innerhalb der Bevölkerung mit 60 Prozent deutlich höher (vergleiche: „ASB Magazin“, Ausgabe 01/2015, Seite 4 fortfolgende). Zum Antrag
09. Mai 2017
Die gegenwärtigen Diskussionen um den „türkischen Konsulatsunterricht“, dessen externe Organisation und Funktionsweise – losgelöst von der Einsichtnahme und Mit- bestimmung durch die für schulische Bildung zuständige Fachbehörde des Senats – völlig zu Recht in der Kritik steht, bezeugt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich von Modellen dieser Art zu lösen. Die zwangsläufig naheliegende wie längst überfällige Alternative dazu kann nur der herkunftssprachliche Unterricht als festes Angebot an allen staatlichen Schulen sein. Zum Antrag