Gesundheit aller Schüler:innen stärken! Maßnahme des Senats greift zu kurz

In der heutigen Landespressekonferenz stellte der Senat seine Bemühungen vor, Angebote zur Lernförderung und psychosozialen Unterstützung für Schüler:innen kurzfristig zu verbessern.

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, sieht hingegen deutliche Defizite, die behoben werden müssen: „Erst wenn der Bund Geld bereitstellt, gibt Hamburg es auch aus. So wichtig es ist, dass jetzt etwas passiert: Wie will der Senator prognostizieren, dass diese Hilfen nicht länger als für ein Jahr benötigt werden? Denn die Bundesmittel stehen ja nur bis Ende 2022 bereit. Hinzu kommen inhaltliche Mängel: Offenbar hat der Schulsenator von der notwendigen inklusiven Ausrichtung der Lernförderung und einer systematischen Stärkung der Angebote für die geistige Gesundheit noch nichts gehört. Die jetzige Maßnahme gilt nicht für alle Schüler:innen und sie greift zu kurz. In der Ausrichtung wie in der Dauer.“

Sabine Boeddinghaus zum Ton der Debatte um die Belastungen für Schüler:innen: „Seit zwei Jahren wird die Belastung als Grund herangezogen, nötige Schritte zur Eindämmung der Pandemie nur in allerletzter Minute vorzunehmen – wenn überhaupt. Und jetzt muss die psychische Gesundheit herhalten, um dem Mythos ‚Gute Bildung in sicheren Schulen‘ zu dienen. Das ist eine Farce, denn entschiedene Schritte wie die langfristige Aufstockung der Stellen für die Schulsozialarbeit, hätten schon längst gemacht werden können. Der Schulsenator dreht sich die Welt so zurecht, dass er möglichst wenig tun muss. Und wenn dann doch mal was passieren muss, gießt er Wasser anderer Quellen in das löchrige Fass namens Hamburger Schulsystem.“